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Fall Sandro H.: Mordfall ohne Leiche

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Kärntner steht wegen Doppelmordes vor Gericht: hat er auch Freundin getötet?  

Der Krimi um den 42-jährigen Kärntner Sandro Hafner wird immer abgründiger. Wie berichtet, entzog sich der Zuhälter einer Gefängnisstrafe in Klagenfurt durch Flucht nach Paraguay. Und dort wurde Hafner vergangenen Juli als mutmaßlicher Doppelmörder verhaftet.

Raubmord
In wenigen Wochen wird dem Österreicher in Asunción der Prozess gemacht, weil er den vermögenden deutschen Auswanderer Eckhard Aparofsky (67) und dessen Lebensgefährtin Meike Wenzel (40) in Raubabsicht erschossen haben soll (es gilt die Unschuldsvermutung).

Cold Case
Die Bluttat in Südamerika elektrisierte Kärntner Ermittler. Denn sie haben Sandro Hafner seit vier Jahren in einem Mordfall ohne Leiche als Hauptverdächtigen im Visier: 2006 ist seine damalige Freundin, die Prostituierte Michaela Grabner, spurlos verschwunden. "Seither ermitteln wir“, so der Leiter des Landeskriminalamts, Gottlieb Türk, "und müssen auch vom Schlimmsten ausgehen.“

Zellengerüchte
In der Hoffnung, dass Hafner nach der Doppelmordanklage in Paraguay (die Beweislast der Staatsanwaltschaft ist erdrückend) reinen Tisch machen und eine Lebensbeichte ablegen würde, reisten Kärntner Kripobeamte im Dezember nach Asunción, um den mehrfach vorbestraften Gewalttäter einzuvernehmen. Resultat: Diese Woche wurde der Boden rund um Hafners früheres Haus im Osten von Klagenfurt mit Baggern aufgegraben. Überdies setzten die Mordermittler Leichenspürhunde ein. Der Grund: Bei seiner Einvernahme soll der 42-jährige Gangster zwar schweigsam geblieben sein ("Ich habe nichts zu sagen.“). Aber Gerüchten zufolge hat sich Hafner vor Mithäftlingen verplappert. Und die gaben ihr Wissen an die Kärntner Kommissare weiter. Bis Freitag haben die Grabungen kein Ergebnis gebracht. Aber Kripochef Türk bleibt zuversichtlich: "Wir haben eine Spur – und geben sicher nicht auf.“

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