2008 entkommen

Aus Haft geflohen: Kärntner wird ausgeliefert

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Der 40-Jährige sitzt derzeit in Paraguay mit seinem Komplizen in U-Haft.

Ein 42-jähriger Villacher soll im Juli in Paraguay ein deutsches Ehepaar erschossen haben. Er bleibt in Asuncion in U-Haft. An Österreich ausgeliefert wird aber ein 40 Jahre alter Klagenfurter, der wegen eines Drogendeliktes seit 2009 in Paraguay inhaftiert ist. Die beiden Männer hatten sich 2008 bei einem Haftfreigang aus einem steirischen Gefängnis gemeinsam abgesetzt. "In diesem Fall dürften die Voraussetzungen für die Auslieferung gegeben sein," sagte Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal am Dienstag.

Villacher auch für Verschwinden von Kärntnerin verantwortlich?
"Es gibt noch ein paar technische Fragen zu klären, grundsätzlich ist alles auf Schiene", erklärte Launsky-Tiefenthal weiter. Die Klagenfurter Ermittlungsbehörden warten schon ungeduldig auf die Ankunft des Klagenfurters. Sie erhoffen sich Angaben zu dem 42-jährigen Villacher, der auch mit dem Verschwinden einer jungen Kärntnerin im Jahr 2006 in Verbindung gebracht wird.

Es werde versucht, das Abholen des Klagenfurters in Asuncion mit einer Einvernahme des Villachers durch einen Kärntner Beamten zeitlich zu verknüpfen. "Wir müssen schauen, dass das parallel läuft", sagte Oberst Christian Martinz vom Landeskriminalamt. Ein entsprechendes Rechtshilfeansuchen wegen des geplanten Verhörs ist bereits gestellt. Jetzt wird auf eine positive Entscheidung gewartet.

Gefälschte Führerscheine
Die Beamten haben inzwischen auch jene Frau ausfindig gemacht, die den Villacher auf seiner Flucht vor allem finanziell unterstützt hatte. Sie lebt derzeit in der Schweiz und wurde bereits einvernommen. "Sie hat schon seit geraumer Zeit jeden Kontakt zu dem Mann abgebrochen", so Martinz.

Der 42-Jährige war im Juni 2008 am Klagenfurter Landesgericht zu 30 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden. Er betrieb damals ein Bordell und war von einem andern Bordellbetreiber beauftragt worden, einen Konkurrenten durch Schüsse und Schläge mit einem Nagelbrett "fertigzumachen". Die Sache flog allerdings vorzeitig auf. Der nun vor der Auslieferung stehende Klagenfurter war unter anderem wegen der Herstellung von gefälschten Führerscheinen in Österreich zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
 

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