Heute entscheidet Landesgericht Eisenstadt, ob Agustin S. in U-Haft bleibt.
Für Polizei und Staatsanwalt bleibt der Ticket-Verkäufer mit eigenem Stand am Handelskai weiter der Hauptverdächtige im Mordfall Lydia Dobija (72), die erschlagen und bei Nickelsdorf angezündet wurde. Dabei fahren sie sogar noch schwerere Geschütze gegen den Familienvater auf: Wie ÖSTERREICH erfuhr, wurde der bekannte Kriminalpsychologe Thomas Müller damit beauftragt, ein Täterprofil zu erstellen und damit auch die Frage des Motivs zu beleuchten: War es ein Sexualverbrechen, eine Beziehungstat, ein Raubmord oder war gar ein Serienkiller am Werk?
Kein Motiv?
Agustins Anwalt Farid Rifaat, der am Wochenende mit
seiner Mitarbeiterin Maria Schönberger – Spezialistin für
Tat-Rekonstruktionen – im Burgenland war, meint: „Wir sehen weit und breit
kein Motiv und auch keine Spuren, die gegen unseren Mandanten sprechen.“
Keine DNS
Die Ermittler mussten weitere Rückschläge einstecken:
Auf einem Streichholz, das beim Auffindungsort der verbrannten Frauenleiche
sichergestellt wurde, fand sich keine DNS – weder vom Verdächtigen noch von
einem anderen.
Wie ÖSTERREICH berichtete, war zuvor schon in einem Auto von Agustin S. im Kofferraum eine Blutspur entdeckt worden – doch sie stimmte nicht mit dem genetischen Fingerabdruck des Opfers, sondern mit dem des Fahrzeughalters überein. Zurzeit wird der Zweitwagen des Familienvaters, ein Chrysler Voyager, auf DNA-Spuren untersucht.