Wien

Flüchtige Rumänin bei Florenz verhaftet

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Mysteriöser Todesfall in Wien: Leiche erst nach Tagen entdeckt.

Ein im November 2012 in Wien begangener Mord dürfte geklärt sein: In einer Ortschaft nahe Florenz ist Dienstagabend eine 24-jährige Frau festgenommen worden, die unter dringendem Verdacht steht, am 4. November in der Hubergasse 12 in Ottakring - gemeinsam mit Komplizen - den 55-jährigen Rudolf L. erdrosselt zu haben. Laut Mario Hejl, Sprecher des Bundeskriminalamts (BK) wurde die Frau von Zielfahndern aus Österreich und Italien aufgespürt und leistete bei der Verhaftung keinen Widerstand. Wann die 24-Jährige ausgeliefert wird, stand am Mittwochabend noch nicht fest.

Die Leiche von Rudolf L. gab den Ermittlern zunächst einige Rätsel auf. Die Obduktion ergab vorerst, dass der gebürtige Kärntner erstickt war. Viel mehr Anhaltspunkte gab es zunächst nicht. Ein Geschäftspartner hatte sich Sorgen gemacht den 55-Jährigen abgängig gemeldet. Beamte fuhren daraufhin zur Wohnung des Mannes und entdeckten dort die Leiche.

Der Tote war vollständig bekleidet und befand sich in Bauchlage mit auf den Rücken gefesselten Händen in seinem Bett. Auch die Füße waren offenbar zusammengebunden. Etwa drei bis vier Tage dürfte der Tote bereits in der Wohnung gelegen sein. Er wies Hämatome im Kopf-und Gesichtsbereich auf. Das Appartement machte ansonsten einen sehr geordneten Eindruck. Spuren eines Kampfes gab es nicht.

Fünf Monate später klickten für die Hauptverdächtige, eine Rumänin, in der Ortschaft Bagno a Ripoli bei Florenz die Handschellen. Die 24-Jährige, die als Escort arbeitete, wird - gemeinsam mit anderen Landsleuten - des Mordes an einem 55-jährigen Wiener beschuldigt, teilte die Polizei in Florenz der APA mit. "Ja, wir können das bestätigen", so Hejl. "Sie war bei der Festnahme allein in der Wohnung und hat keinen Widerstand geleistet."

Eine österreichische Zielfahndereinheit war Ende November mit dem Fall betraut worden. In Zusammenarbeit mit italienischen Behörden konnte der Aufenthaltsort der Verdächtigen schließlich ausgeforscht werden. Die 24-Jährige bestritt laut italienischer Polizei die Tat und wurde in eine Florentiner Haftanstalt überstellt.

Die Rumänin hatte für das Opfer gearbeitet. Dem 55-Jährigen waren Schmuck und ein Computer entwendet worden, berichtete die italienische Polizei. Die Tätergruppe war nach dem Mord mit dem Auto des Opfers nach Italien geflüchtet. Das Auto war einige Tage später in Ligurien gefunden worden. Einer der Komplizen der Verdächtigen war bereits Ende Dezember in Spanien festgenommen und an Österreich ausgeliefert worden.

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