Eine Fast & Furious-Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte sich ein junger Häftling (20), der als Freigänger nicht wie ausgemacht in seine Zelle zurückgekommen, sondern flüchtig und zur Fahndung ausgeschrieben war.
Der sichergestellte Ford Galaxy-Van, den sich der Knacki ausgeborgt hatte.
NÖ. Und so lief der Mittwochabend der "Action-Film" südlich von Wien ab: Um 22.26 Uhr wollte eine Streife in Maria Lanzendorf einen grauen Ford Galaxy mit Wiener Kennzeichen wegen überhöhter Geschwindigkeit anhalten. Anstatt anzuhalten gab der Fahrer aber Gas und beschleunigte noch im Ortsgebiet auf über 100 km/h.
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Nachdem die Beamten den Van aus den Augen verloren hatten, nahmen sie in Himberg ein unbeleuchtetes, ihnen entgegenkommendes Fahrzeug wahr, das schnurstracks auf das Blaulicht-Auto zudonnerte - der Streifenwagen konnte im letzten Moment ausweichen. Ohne das Licht einzuschalten erhöhte der Raser sein Tempo weit über 150 km/h, bis er sich in Ebergassing auf einem Erdwall einbaute und zu Fuß flüchtete.
Flüchtenden mit Unterstützung aus der Luft aufgespürt.
Mit Hilfe weiterer Beamter, darunter zwei Diensthundestreifen, einer SIG-Streife (schnelle Interventionsgruppe) und einem Polizeihubschrauber konnte der Gesuchte um 23.24 Uhr festgenommen werden. Er wurde mittels Wärmebildkamera des Polizeihubschraubers in einem Wald nahe einem Industriezentrum festgestellt und die eingesetzten Streifen aus der Luft "gezielt zugeführt".
Bei dem 20-Jährigen handelt es sich um einen nicht zurückgekehrten Strafgefangenen. Der Österreicher, der unter anderem wegen Betrugs einsitzt, wurde über Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.
Der junge Mann wird außerdem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt (Zufahren auf die Polizeistreife mit unbeleuchtetem Fahrzeug) an die Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt. Außerdem wird er wegen zahlreicher Übertretungen des Verkehrsrechts (erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen, keine gültige Lenkberechtigung, Missachtung von Anhaltezeichen, Fahren ohne Licht) bei der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha angezeigt.
Das Fluchtfahrzeug hatte er sich übrigens unter falschem Namen in Wien angemietet.