Dem 27-jährigen Syrer wird Mord als terroristische Straftat vorgeworfen.
Der Asylwerber kann nicht an das kriegführende Syrien ausgeliefert werden. Darum wurde ihm nun am Mittwoch in Innsbruck der Prozess gemacht. Der Syrer hatte im Herbst 2016 in einer Tiroler Flüchtlings-Unterkunft erzählt, dass er in seiner Heimat bei Al-Khalidiya und bei Homs nach Kämpfen als Mitglied der Faruq-Brigaden insgesamt 20 verletzte Soldaten der syrischen Armee mit einer Kalaschnikow erschossen habe (es gilt die Unschuldsvermutung).
Terror-Akt
Die Staatsanwaltschaft wertete das Töten nicht als Kriegshandlung, da der Syrer die Gegner nicht im Kampf, sondern Stunden später erschossen haben soll. Dieses Verhalten sei geeignet, die Bevölkerung einzuschüchtern und die Region zu destabilisieren, so die Staatsanwaltschaft. Sie sieht damit das Kriterium der terroristischen Straftat erfüllt: "Es kann nicht sein, dass jemand hier frei herumläuft, der offen zugibt, 20 Menschen ohne Not getötet zu haben."
Der Prozess selbst fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt, die gesamte Verhandlung wurde von Dolmetschern übersetzt. Das Verfahren wurde auf Ende März vertagt.