Offensichtlich wollte eine Familie die zwischen 17 und 18 Jahre alte Tochte "nach Hause holen".
In der Preßgasse in Wien-Wieden ist am Freitagabend eine zwischen 17 und 18 Jahre alte Frau offensichtlich von der eigenen Familie entführt worden. Diese sei mit drei Fahrzeugen aus Italien angereist, um die Tochter - diese hielt sich bei ihrem Freund auf - "zurück nach Hause zu holen", berichtete eine Polizei-Sprecherin. Weitere Details waren vorerst nicht bekannt, der Lebensgefährte wurde noch einvernommen. Die Fahndung nach den Autos lief.
Tumult am Tatort
Der Freund verständigte nach dem Vorfall die
Exekutive und berichtete, dass seine Freundin "von zehn Personen"
gewaltsam aus dessen Wohnung in ein Auto gezerrt worden ist. Augenzeugen
zufolge haben sich vor dem Haus in der Preßgasse tumultartige Szenen
abgespielt: Demnach ist es unter einer "Roma-Familie" auf der
Straße zu einer lautstarken Auseinandersetzung gekommen. Plötzlich rauschten
ein oder mehrere Fahrzeuge mit quietschenden Reifen davon und "es
schrie jemand 'Entführung'", berichtete eine gegenüber wohnende
Frau.
Angehörige des Opfers gefunden
Nachdem eine junge Frau
Freitagabend in Wien-Wieden offenbar von ihrer eigenen Familie entführt
wurde und "zurück nach Hause" nach Italien gebracht werden soll, hat die
Polizei nun fünf Angehörige des Opfers gefunden, die beim Vorfall dabei
gewesen sein sollen. Die Ermittler trafen die Personen in der Wohnung einer
Tante des 17- bis 18-jährigen Mädchens an, teilte eine Polizeisprecherin
mit. Diese wurden vorerst noch einvernommen.
Bereits auf dem Weg nach Italien
Kurz nach 21.00 Uhr stieß die
Polizei in der Wohnung in Favoriten auf die fünf Leute, die nach Angaben des
Lebensgefährten des Opfers bei der vermutlichen "Entführung" am Abend
ebenfalls zugegen gewesen waren. Die entführte Frau sei dort allerdings
nicht gefunden worden, so die Polizeisprecherin. Laut dem Freund sind es
Angehörige seiner Lebensgefährtin, näheres zu den Personen war noch nicht
bekannt. Das Opfer soll sich nach Angaben seiner Angehörigen bereits "auf
dem Weg nach Italien" befinden.
Bei der Familie der jungen Frau soll es sich laut Exekutive um "Roma oder Sinti" handeln, die in Italien wohnen. Wie lange sich das Mädchen bereits in Wien aufgehalten hatte, war vorerst noch nicht bekannt.