Dramatischer Rettungseinsatz: Ein Helfer nach dem anderen fiel um.
Dienstag, später Nachmittag in der Jasmingasse 38 in der Gänserndorf-Siedlung: Aufgeregt alarmierte eine Anruferin den „Notruf 144“: Ihr Mann habe im Keller einen Herzinfarkt erlitten. Sie selbst und ein Besuch des Paares haben bereits Erste-Hilfe-Maßnahmen ergriffen, doch jetzt müssten schnell die Profihelfer ran.
Binnen kurzem waren zwei First-Responder-Ersthelfer aus dem Ort, der Gemeindearzt und ein Notarztwagen vor Ort – die den Patienten reanimieren und stabilisieren konnten. Doch während der Behandlung kippten die Rot-Kreuz-Leute im Haus bzw. am Weg zu den Einsatzfahrzeugen reihenweise um.
Intensivstation
Am Ende landeten neben dem Hausherrn die Notärztin sowie zwei Sanitäter, die von den Kollegen in die umliegenden Spitäler gebracht werden mussten, auf der Intensivstation. Sechs weitere Helfer inklusive Gemeindearzt erlitten leichtere Vergiftungen, bestätigte am Abend gegenüber ÖSTERREICH Rot-Kreuz-Sprecher Andreas Zenker – der zu Redaktionsschluss schließlich die gute Nachricht überbringen konnte: „So wie es aussieht, kommen alle durch.“
Die Ehefrau des Hausherrn sowie der bekannte des Paares kamen mit leichten Vergiftungen davon. Insgesamt gab es also zehn Opfer.
Defekte Therme
Vonseiten der Feuerwehr, die noch bis spät nachts Messungen durchführten, hieß es, dass die Schadstoffkonzentration in dem Einfamilienhaus 50 bis 60 ppm Kohlenstoffmonoxid (CO) betrug. Das bedeutet die höchste Vergiftungs-, aber keine Explosionsgefahr. Schuld an dem Drama war eine defekte Therme. Feuerwehrsprecher Viktor Böhm: „Es war ein technischer Defekt. Die Kunststoffrohre für Zu- und Abluft waren durchgeschmolzen.“