Häfen-Report

Gefängnisse platzen aus allen Nähten

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Österreich liegt im Spitzenfeld: Was Strafgefangene anbelangt – und Ausländer.

Wien. Es sind zweifelhafte Rekorde, die in unseren Gefängnissen aufgestellt werden. Nie saßen mehr Bürger hinter Gittern, nie war die Ausländer-Quote derart hoch. In den 28 Justizanstalten des Landes herrscht längst Alarmstufe Rot, für die Bediensteten werden die Arbeitsbedingungen langsam unerträglich.

Werden in Österreich zu viele und vor allem zu schnell eingesperrt? Ein Blick auf die sogenannte Haftrate hilft weiter. 95 beträgt sie hierzulande. 95 von 100.000 Einwohnern sitzen hinter Gittern oder werden anderweitig verwahrt. Über 6.000 zurzeit in den Strafanstalten, fast 2.000 in U-Haft. Vor allem die letztere Zahl ist sehr hoch, da in 40 Prozent der Fälle das spätere Urteil mit weniger als einem Jahr Haft ausfällt. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Haftrate „nur“ 77.

Nur knapp 600 
Gefangene weiblich

Inzwischen sind mehr als 53 Prozent aller Gefängnis-Insassen Ausländer. Eine Quote, die bei einem landesweiten Ausländeranteil an der Bevölkerung von gerade einmal 15 Prozent mehr als überproportional erscheint.

Ein Verdacht drängt sich auf: Ausländische Verdächtige und Verurteilte landen noch schneller im Häfen als der Rest.

Übrigens: Nur sechs Prozent (etwa 600) Gefangene sind weiblich. Die meisten sitzen in der JA Schwarzau ein.

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