Niederösterreich

Geheim-Prozess um "Sex-Pfarrer"

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Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

„Es geht um mein Leben. Aber ich glaube an die Gerechtigkeit.“ Sichtlich nervös, aber mit zwei Rechtsanwälten (Michael Dohr und Amir Ahmed) an der Seite kam Montagfrüh der Ex-­Moderator und Pfarrer der Stadtpfarre Traiskirchen zum Prozess. Dem 47-Jährigen wird Ungeheures vorgeworfen: Pater V. soll sich das Vertrauen eines damals noch jugendlichen Burschen erschlichen und ihn hernach missbraucht haben.

Dabei soll der Geistliche – wie ÖSTERREICH berichtete – das heute 22-jährige Opfer mit K.-o.-Tropfen bzw. mit „Date-Rape-Drogen“ außer Gefecht gesetzt haben, um über den Burschen herzufallen. Neben dem Vorwurf der Vergewaltigung und Nötigung steht aber auch Stalking im Raum – so soll Pater V. dem Spross einer Melker Familie, als dieser ein Praktikum in Costa Rica gemacht hatte, bis nach Mittelamerika nachgereist sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Vater billigte Beziehung des Sohnes mit Pater nicht
Dem gebürtigen Deutschen und Benediktinermönch drohen bei einer Verurteilung fünf bis 15 Jahre Haft – allerdings dürfte Hochwürden auf unschuldig plädieren. Genaueres war nach der Anklageverlesung nicht mehr zu erfahren, da die Anwälte den Ausschluss der Öffentlichkeit verlangten und dem stattgegeben wurde. ÖSTERREICH-Infos zufolge argumentiert die Verteidigung mit einer angeblichen Intrige des Vaters des mutmaßlichen Opfers, der den ganzen Fall ins Rollen gebracht hatte – und der die Freundschaft des Pfarrers mit seinem Sohn missbilligte. Die halbe Pfarrgemeinde, die hinter Pater V. steht, tuschelt über diese Version.

(kor)

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