Selbstmord

Gendarmen-Mörder Gindia war schwer krank

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Für seinen Verteidiger Mayer sei dies der "Hauptgrund" für den Suizid.

Der Gendarmenmörder Amyn Radwan Gindia, der am Donnerstag tot in seiner Einzelzelle in der Justizanstalt Wien-Josefstadt aufgefunden wurde, war schwer krank. "Er hatte gesundheitliche Probleme. Bei der letzten Untersuchung dürfte etwas gefunden worden sein, was das Ganze noch verstärkt hat", sagte sein Verteidiger Rudolf Mayer im Gespräch mit der APA.

Für Mayer war die Erkrankung des 48-Jährigen der "Hauptgrund" für den Suizid: "Daneben hatte er Zweifel an der Geschworenengerichtsbarkeit. Er hatte kein Vertrauen und hat befürchtet, dass die ihn als zweifachen Mörder einfach wegsperren".

Mutlosigkeit
Bei seiner letzten Besprechung mit Gindia am vergangenen Dienstag habe er "eine gewisse Mutlosigkeit in Bezug auf den Ausgang des Prozesses" bemerkt, erklärte Mayer. Gindia - wegen Mordes an einem Gendarmen und an einem Waffenschieber zu lebenslanger Haft verurteilt und im November 2014 nach über 24 Jahren im Gefängnis bedingt entlassen - wäre nach einem gescheiterten Einbruch in eine Apotheke und einem anschließenden Feuergefecht mit der Polizei ab kommendem Montag erneut vor einem Schwurgericht gestanden.

Selbstmord überraschend
Ungeachtet dessen sei der Selbstmord für ihn doch überraschend gekommen, meinte Mayer. Für den Anwalt - einen der erfahrensten Strafverteidiger des Landes - ist es das erste Mal, dass ein Verfahren gegen einen Mandanten wegen Todes abgebrochen werden muss: "Das ist mir in den 35 Jahren, in denen ich im Geschäft bin, noch nicht passiert."

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