Der Asylwerber hatte eine Matratze abgefackelt und Mithäftlinge am Löschen gehindert.
Dritter Anlauf im Prozess wegen versuchten Mordes gegen einen algerischen Häftling (34), der im Oktober 2016 in der Justizanstalt Josefstadt in seiner Zelle Feuer gelegt hatte.
Frust
Der dreifach vorbestrafte Asylwerber hatte aus Frust, weil er sich mit seinen Zellengenossen nicht in seiner Muttersprache unterhalten konnte und am späten Abend nicht zum dritten Mal in einen anderen Haftraum verlegt wurde, seine Matratze angezündet. Außerdem hinderte er die Mithäftlinge mit zwei Besteckmessern daran, das Feuer zu löschen. Beim verheerenden Brand, der die Zelle in Schutt und Asche legte, wurden zwei Mitgefangene schwer, einer lebensgefährlich verletzt. Zudem erlitten elf Justizwachebeamte Rauchgasvergiftungen. Der Schaden betrug rund 50.000 Euro.
Schwurgericht
Mouhamed S., der bei der ersten Verhandlung allen respektlos den Mittelfinger gezeigt hatte, musste sich deshalb Donnerstag erneut am Landesgericht Wien vor Geschworenen verantworten. Bei einem Schuldspruch droht lebenslange Haft. Das Urteil stand aus. Es gilt die Unschuldsvermutung. (kuc)