Grund: Das Polareis schmilzt. Winter wird frostig, aber schneefrei.
Dieser Tage geht der „Goldene Herbst“ mit Sonne und Temperaturen um die 15 Grad endgültig zu Ende – bis Sonntag sinken die Temperaturen auf maximal zehn Grad.
Dann heißt es warm anziehen – und zwar den ganzen Winter lang! Denn die Saisonprognose sagt eine richtige „Bibber-Zeit“ voraus. Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie erklärt gegenüber ÖSTERREICH: „Die Wahrscheinlichkeit ist heuer sehr groß, dass Dezember und Jänner in Mitteleuropa und Österreich viel zu kalt werden.“
Eis am Nordpol schmilzt – Kälte strömt zu uns
Was bedeutet das genau? „Die Durchschnittstemperatur könnte um bis zu zwei Grad unter dem langjährigen Mittel liegen. In Wien könnte es heuer also im Schnitt statt null Grad minus zwei Grad haben, im Süden und Westen liegen die Durchschnittstemperaturen noch weit darunter“, meint Hohenwarter.
Zwar sind sich nicht alle Modelle einig, zwei Gründe sprechen aber für den „Bibber-Winter“: „Eine Studie sagt, dass weniger Eis am Nordpol die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es in Mitteleuropa sehr kalt wird. Zudem sind laut Saisonprognose weniger Westwinde bei uns zu erwarten. Das heißt, dass die Nordost-Strömungen zunehmen und sehr kalte Luft vom Norden auf Österreich trifft“, sagt Hohenwarter.
Der Winter 2012/2013: Sehr kalt, aber trocken
Klirrende Kälte heißt heuer aber auch weniger Schnee. Meteorologe Hohenwarter: „Die langjährige Erfahrung zeigt, dass es bei uns nicht viel schneit, wenn es sehr kalt ist – Ausreißer in die eine oder andere Richtung sind aber immer möglich.“
Heizen wird bis zu 480 (!) Euro teurer
Inflation und Nachfrage werden in diesem „Bibber-Winter“ für höhere Heizkosten sorgen. So viel muss man heuer durchschnittlich mehr zahlen:
- Heizöl: Plus 480 Euro (12,3 %). Familien, die mit Öl heizen, haben heuer den mit Abstand stärksten Preisanstieg.
- Fernwärme: plus 200 Euro (10,7 %)
- Gas: plus 40 Euro (3,2 %)
- Strom: plus 30 Euro (1,8 %)
- Brennholz: plus 16 Euro (0,6 %)
- Pellets: minus 10 Euro (–0,8 %). Die gut 100.000 Haushalte mit Pelletsheizungen in Österreich sind heuer die einzigen, die weniger für ein warmes Haus zahlen müssen.