Ein Kind wurde von einem Rottweiler attackiert und schwebt seither in Lebensgefahr.
Die Familie des kleinen Waris (1) ist rund um die Uhr im Krankenhaus und bangt um sein Leben. Am Samstag gegen 20 Uhr wurde der erst 17 Monate alte Bub von einem Nachbarshund in der Ziegelhofstraße in Wien-Donaustadt angefallen und vor den Augen der Großeltern in den Kopf gebissen. Seither schwebt der Bub in Lebensgefahr. Auf ÖSTERREICH-Anfrage sagte eine Sprecherin der Krankenanstaltenverbunds am Mittwochvormittag, dass die Situation „unverändert kritisch“ sei.
Schwere Verletzungen. Niemand versteht, wieso der Rottweiler, der mit seiner Besitzerin (48) auf der anderen Straßenseite Gassi ging, über die Fahrbahn lief und sich mit seinen 50 Kilo auf den kleinen Waris stürzte. Erst vor zwei Wochen durchbrach der Rottweiler den Zaun seiner Halterin und attackierte die Hunde von Nachbar T. Seiner Aufforderung, den Zaun zu verstärken, kam die 48-Jährige allerdings nach. Er zeigte sie im Gegenzug nicht an.
Rottweiler in Heim – Tier wird nicht weitervermittelt
Gegen die Hundehalterin wurde nun ein Hundehalteverbot verhängt. Hinzu kommt eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung. Erschwerend könnte laut Polizeisprecherin Irina Steirer noch hinzukommen, dass die berufstätige Frau zum Tatzeitpunkt 1,4 Promille Alkohol im Blut hatte. Bisher wurde sie noch nicht einvernommen. Der etwa drei Jahre alte Rüde wurde ihr dauerhaft abgenommen und in der Quarantänestation des Tierquartiers untergebracht.
Politik. Entgegen gängigen Praktiken soll der Rottweiler nicht mehr weitervermittelt werden, so ein Statement aus dem Büro von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Aus dem Rathaus hieß es, dass „weitere Schritte“ gesetzt würden, sollte die Frau nicht Einspruch erheben. Der Hund würde in das Eigentum der Stadt übergehen. Was damit gemeint sei, wurde allerdings nicht näher erklärt.
Hunde-Attacke auch in Oberösterreich
Nur wenige Stunden vor der Attacke eines Rottweilers auf den einjährigen Waris in Wien trug sich ein ähnlicher Fall im Mühlviertel zu: In Vorderweißenbach (Bez. Urfahr-Umgebung) ging eine 10-Jährige am Samstag um 14 Uhr mit ihrer gleichaltrigen Freundin zum Nachbarhaus, um sich die Pferde anzusehen.
Hundezwinger. Kurze Zeit später stieß eine 15-Jährige dazu, die im Nachbarhaus wohnt und den Zwinger ihres Hundes öffnete, um mit dem Belgischen Schäfermischling spazieren zu gehen. Aus ungeklärter Ursache fiel der Hund die 10-Jährige an und biss ihr in den Oberschenkel. Die Kleine erlitt auch Verletzungen im Gesicht. Die Angehörigen brachten das Mädchen in ein Spital. Anders als bei Waris hatte das junge Opfer Glück: Die Verletzungen dürften laut Polizei nicht lebensgefährlich gewesen sein. Die 15-Jährige wird indes wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt.