Entminungsdienst

Illegales Pyro-Lager in OÖ entschärft

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Über hundert verbotene Knaller und hochexplosive Sprengsätze.

Im Mühlviertel ist ein illegales Pyrotechniklager aufgeflogen. Der Besitzer war wegen etlicher Sachbeschädigungen ins Visier der Polizei geraten. Zudem soll er in einer Disco mit einem Anschlag gedroht haben. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittler und Spürhund "Anton" über 100 verbotene Sprengsätze. Einige mussten sogar vom Entminungsdienst entschärft werden, so die Exekutive am Dienstag.

Der 20-Jährige Techniker aus dem Bezirk Perg war im November und Dezember des Vorjahres in den oberösterreichischen Bezirken Freistadt und Perg sowie im niederösterreichischen Bezirk Zwettl immer wieder mit dem Auto unterwegs. Dabei riss er nicht nur etliche Schneestangen und Leitpflöcke aus, sondern sprengte auch verschiedene Anlagen in die Luft: Drei Buswartehäuschen, mehrere Landbriefkästen, "weit über zehn" Verkehrsschilder und ein Kabelverteiler für eine Brunnenanlage wurden beschädigt, so die Polizei Königswiesen im Gespräch mit der APA. In einer Telefonzelle steckte der Mann einen Kracher in den Münzausgabeschlitz und zündete ihn.

Illegales Pyro-Lager in OÖ entschärft
© kerschi.at

(c) kershi.at

Meist dürfte der 20-Jährige allein unterwegs gewesen sein, in einigen Fällen soll er auch Bekannte mitgenommen haben. Die Ermittlungen dazu waren noch im Laufen. Als er in Freistadt wegen seiner starken Alkoholisierung aus einer Diskothek geworfen wurde, soll der Verdächtige einem Türsteher mit einem Pyrotechnik-Anschlag gedroht haben.

Hausdurchsuchung nach Ermittlungen
Im Zuge der Ermittlungen wurde bei dem Mann eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dabei entdeckten die Polizisten eine Reihe von Pyrotechnik-Artikeln. Mehr als 100 Stück davon waren den Klassen F3 und F4 zuzuordnen, für die man einen eigenen Ausweis und eine behördliche Bewilligung braucht. Der 20-Jährige hatte keines von beiden. Polizeidiensthund "Anton" fand zudem mehrere gut versteckte selbst gebastelte Zündsätze. Diese waren hochexplosiv und so gefährlich, dass der Entminungsdienst anrücken musste.

Illegales Pyro-Lager in OÖ entschärft
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Der Verdächtige ist geständig und wurde auf freiem Fuß angezeigt. Woher er die Sprengsätze hatte, war noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Polizei nimmt an, dass ein Teil aus Tschechien kommt, aber auch in Deutschland könnte der Mann Quellen gehabt haben. Die Höhe des Gesamtschadens stand vorerst nicht fest.

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