Wirbel in Tirol

Im Hitler-Shirt vor Polizei: Ermittlungen gegen 8-fache Oma

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Rosina P. aus Innsbruck beteuert ihre Unschuld: „Ich bin kein Nazi“. Es sei alles ein Missverständnis.

Verwirrung um ein Hitler-Shirt. Auf der Feier zu ihrem 60. Geburtstag verpassten Freunde Rosina P. eine Sektdusche. Dann tauchte ein Unbekannter auf und schenkte der 60-Jährigen ein trockenes Shirt. „Ich war auch nicht mehr ganz nüchtern“, gibt sie gegenüber dem STADTBLATT zu. Was darauf abgebildet war, hätte sie erst am nächsten Tag gesehen. Ein Bild von Adolf Hitler mit dem Nazi-Gruß ist darauf zu sehen. Sie habe es nicht in der Öffentlichkeit getragen, sondern nur zuhause. „Aber weil es aus so feinem Material und weit war, habe ich es als Nachthemd hergenommen."

Selbst ihre Töchter wussten nichts von dem Hemd. Erst als eines Nachts die Polizei vor der Tür stand, kam alles ans Licht. Denn als die Frau öffnete, trug sie das verhängnisvolle Leiberl. Wegen einer Nichtigkeit waren die Beamten bei Rosina, allerdings wird es nun Ernst für sie. Das Shirt warf sie dann in den Wäschekorb, wollte es nur noch als Putzlappen verwenden. Zwei Wochen später waren die Beamten dann wieder da, dieses Mal mit einem Durchsuchungsbefehl. Die achtfache Oma war geschockt. Sie sagt es war wie im Film. „Sogar im Kühlschrank haben sie nachgeschaut“, erzählt Rosina. Das Hitler-Shirt wurde gleich konfisziert.

"Ich bin kein Nazi"

Jetzt steht ihr möglicherweise ein Verfahren wegen Wiederbetätigung bevor. "Was geht mich schon der Hitler an. Ich bin kein Nazi", beteuert die Pensionistin.  Ob es wirklich zum Verfahren kommt, ist noch nicht klar. Gegenüber meinbezirk.at sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hansjörg Mayr: „Auf Grund der österreichischen Geschichte ist das Verbotsgesetz besonders streng". Dennoch sei der Ausgang des Falles noch offen. Eine Einstellung ist ebenso möglich, wie eine Geld- oder Freiheitsstrafe.

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