25 Prozent der Waffenkäufer sind weiblich. Hauptsächlich Pfefferspray zur Selbstverteidigung boomt.
Frauen greifen immer öfter zur Waffe. Diesen Trend kann Christian Johann Springer, Geschäftsführer des Wiener Waffenunternehmens Joh. Springer's Erben, aus Medienberichten bestätigen. "Im urbanen Gebiet sind 20 bis 25 Prozent unserer Kunden weiblich." Allerdings zählen zu "weiblichen" Waffen weniger Pistole und Revolver als Pfefferspray oder Alarmgeräte. Auch Selbstverteidigungskurse werden vermehrt besucht.
Selbstverteidigung
"Steigende Kriminalität ist sicher eine
Motivation dahinter", sagte Irmengard Hanzal, Chefinstruktorin des Wiener
Selbstverteidigungsinstituts S.A.M.I. (Selfdefense and Martial Arts
Institute). Pfefferspray, der ebenfalls zu den Waffen zählt, wird zu zwei
Drittel von Frauen gekauft, sagte Waffenhändler Springer zur APA. "Und das
ganz klar zur Selbstverteidigung."
Sicherheitsbedürfnis
Waffenkauf ist laut dem Fachmann ein
klar definierter Zweck: "Während ein Mann sagt, dass er gerne zum
Sportschießen geht, sagt eine Frau definitiv 'ich will es zur
Selbstverteidigung'." Dass immer mehr Frauen zur Waffen greifen, führt
Springer auf das Angebot und die Emanzipation zurück. Vor allem im Bereich
der Jagd treffe das zu. "Aber es spielt schon auch das Sicherheitsbedürfnis
eine Rolle. Wir verkaufen neben Pfeffersprays auch Alarmgeräte wie Pfeifen
oder andere Verteidigungsmittel, die nicht unmittelbar zu den Waffen
zählen", so Springer.
Handtasche, Handy oder Schlüsselbund
Waffen erhöhen das
Sicherheitsgefühl, sagte Selbstverteidigungs-Trainerin Hazal. Sie lernt
ihren Kursteilnehmerinnen aber eher wie man sich mit dem verteidigt, was man
am Körper trägt. Also Handtasche, Handy oder Schlüsselbund. "Pfefferspray
oder Elektroschocker sind nicht zu empfehlen, wenn man nicht weiß, wie man
damit umgeht", sagte Hazal.
40 Prozent ihrer Kursbesucher sind weiblich. "Viele kommen aus Gründen der Prävention, aber auch, weil ihnen schon was passiert ist", so die Trainerin.