Nach der Amoktat in der Grazer Schule kondolieren prominente italienische Politiker den Familien der Opfer. Italiens Senatspräsident Ignazio La Russa erklärte sich "fassungslos".
"In Graz hat sich ein Akt beispielloser Gewalt ereignet. Ich möchte meine volle Solidarität und die des Senats mit den Familien der Opfer, den Verletzten und der gesamten Gemeinschaft, die von dieser tiefen Trauer betroffen ist, ausdrücken", schrieb La Russa auf X.
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Lorenzo Fontana, Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer, bekräftigte: "Mit tiefer Trauer bringe ich meine Verbundenheit mit dem österreichischen Volk wegen des Anschlags auf die Schule in Graz zum Ausdruck. Wir beten für die Opfer. Den Angehörigen spreche ich mein tiefes Beileid aus".
Italienischer Bildungsminister fordert sichere Schulen
Der italienische Bildungsminister Giuseppe Valditara meinte, die Schule müsse immer ein sicherer Ort sein. "Schulen sollen Orte sein, an denen man mit den Grundsätzen des Respekts und der Gewaltlosigkeit aufwächst", erklärte der Minister auf X.
Die SVP-Senatorin Julia Unterberger teilte auch in ihrer Funktion als Vorsitzende der Interparlamentarischen Union (UIP) Italien-Österreich in einer Aussendung mit: "Wir sind fassungslos angesichts dessen, was heute in Österreich vorgefallen ist. Es ist eine sinnlose Tragödie, die uns zutiefst erschüttert und angesichts derer wir den Familien der Opfer, der betroffenen Schulgemeinschaft und allen Grazer Bürgerinnen und Bürgern nur unser Mitgefühl aussprechen können. Schulen sollten Orte des Wachstums und der Hoffnung sein - und nicht Schauplätze solch grausamer und unerklärlicher Gewalt."
Eine "tiefe" Wunde verbinde den tragischen Tod einer an einer Schule Beschäftigten, die am Dienstag in einer Mittelschule in der ostfranzösischen Kleinstadt Nogent von einem Schüler erstochen wurde, und die Schießerei in Graz, betonte der Minister für öffentliche Verwaltung, Paolo Zangrillo. "Es ist die Wunde des Unbehagens der Jugend, eine stille Krise, die unsere Gesellschaften durchzieht und die wir allzu oft ignorieren, bis sie in extremen und dramatischen Formen explodiert", sagte Zangrillo gegenüber Journalisten in Rom.
Minister beklagt "Einsamkeit und Orientierungslosigkeit"
"Wenn die Schule von einem Ort der Bildung, des Wachstums und der Auseinandersetzung zu einem Theater des Todes wird, ist der Schmerz kollektiv. Wir können uns nicht auf eine Verurteilung beschränken. Wir müssen uns fragen, wie es zu solch extremen Gesten kommt, was hinter dieser Gewalt steckt und wie wir sie verhindern können", betonte der Minister aus den Reihen der Regierungspartei Forza Italia.
"Einsamkeit, Orientierungslosigkeit, emotionale Zerbrechlichkeit: Oft ist eine dramatische Tat ein Hilfeschrei, der ungehört verhallt. Deshalb ist die Investition in junge Menschen, in ihre psychische Gesundheit, in ihr Gefühl der Zugehörigkeit, in ihre Zukunft eine Verantwortung, die nicht länger aufgeschoben werden kann. Es bedarf eines kollektiven Engagements, das aus Zuhören, Erziehung und Vorbeugung besteht. Wahre Sicherheit entsteht durch Fürsorge", schloss Minister Zangrillo.