Wegen Mordes an seiner sechs Wochen alten Tochter muss sich am kommenden Mittwoch ein 27-jähriger Kärntner am Landesgericht Klagenfurt verantworten.
Klagenfurt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, das Mädchen "massiv geschüttelt und zusätzlich den Kopf gegen einen stumpfen, flächigen Gegenstand geschlagen" zu haben. Für den Prozess waren vorerst zwei Verhandlungstage anberaumt.
"Shaken-Slam-Syndrom"
Das Mädchen war im Sommer 2018 gestorben. Laut Anklage war der Mann von seiner Frühschicht nach Hause gekommen, seine Tochter sei weinerlich und nur schwer zu beruhigen gewesen. Während die Mutter einkaufen war, soll es zu der Tat gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft verweist auf ein großes Kopfschwartenhämatom und eine Gehirnblutung ("Shaken-Slam-Syndrom"), was zum Tod des Säuglings geführt habe.
Der 27-Jährige war im Herbst 2019, mehr als ein Jahr nach dem Tod des Mädchens, verhaftet worden und ist seitdem in Untersuchungshaft. Er wies bisher jede Schuld von sich und sagte zu dem Vorfall, dass seine sechs Wochen alte Tochter plötzlich Atemprobleme bekommen hätte. Ähnliches sei der Zwillingsschwester des Mädchens eine Woche zuvor bereits passiert. Er habe sofort die Rettung alarmiert, ein Verdacht auf Fremdeinwirkung sei erst Tage später, nach der Obduktion, geäußert worden. Keinem Arzt seien irgendwelche Verletzungen am Körper des Kindes aufgefallen, hieß es in einer Stellungnahme seines Verteidigers.