Zusätzlich muss der Tankstellenpächter 100.000 Euro Geldstrafe bezahlen. Er gab an, nicht bemerkt zu haben, dass rund 100.000 Liter Superbenzin versickert sind.
Jener Pächter, an dessen Tankstelle in Kärnten im Dezember 2007 rund 100.000 Liter Superbenzin ins Erdreich versickert sind, ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt wegen fahrlässiger Beeinträchtigung der Umwelt zu sieben Monaten bedingter Haft sowie zur Zahlung von 100.000 Euro verurteilt worden. Der 42-jährige Klagenfurter beteuerte immer wieder, diese Vorfälle nicht bemerkt zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Vorgeschriebene Kontrollen unterlassen?
"Das ist der größte
Umweltskandal seit langer Zeit in Kärnten", sagte Staatsanwalt Franz
Simmerstatter. Er warf dem Angeklagten vor, vorgeschriebene Kontrollen
unterlassen und grob fahrlässig gehandelt zu haben. Die Verteidigerin
bezeichnete den Vorfall unterdessen als "Verkettung unglücklicher Umstände"
und ihren Mandanten als "letztes Glied in einer langen Kette". Sie schob der
OMV die Hauptverantwortung zu - diese sei für den technischen Zustand der
Anlage verantwortlich gewesen.
Richter Christian Liebhauser-Karl begründete sein Urteil letztlich damit, dass es Sorgfaltsmaßstäbe gäbe, die der Angeklagte nicht erfüllt habe. "Die Freiheitsstrafe ist aber nicht da, um sie einzusperren", so Liebhauser-Karl. Im Vordergrund stehe die Probezeit von drei Jahren, nach denen die bedinge Haft nachgesehen werde.
Grundwasserreinigung dauert noch Jahre
Mitte Dezember 2007 war
bekanntgeworden, dass bei der OMV-Tankstelle rund 100.000 Liter Superbenzin
ins Erdreich und ins Grundwasser versickert seien. Als Ursache für den
Austritt gilt eine defekte Dichtung (Ovalflansch) eines Tanks. Die
Sanierungsarbeiten haben rund zwei Millionen Euro gekostet, die
Grundwasserreinigung ist noch im Gange und könnte noch ein Jahr dauern.