Bombenanschlag auf Kärntnerin: Der Ex-Mann der zum Tatzeitpunkt 27-jährigen Frau hätte 300.000 Euro aus der Lebensversicherung des Opfers kassieren wollen.
Klagenfurt. Der zweite Angeklagte im Prozess um einen Bombenanschlag im Oktober auf eine Kärntnerin, ein 29-jähriger ehemaliger Soldat, hat sich am Montag am Landesgericht Klagenfurt vollinhaltlich schuldig bekannt. Er belastete auch seinen Mitangeklagten, den gleichaltrigen Ex-Mann des Opfers. Dieser hatte die Tat in seiner Aussage stark relativiert.
Wie der Angeklagte vor dem Geschworenensenat unter Vorsitz von Gerichtspräsident Bernd Lutschounig aussagte, sei er von dem Angeklagten unter Druck gesetzt worden. Anders als der Erstangeklagte gab er zu, dass ein Mordanschlag geplant gewesen sei. Der Ex-Mann der zum Tatzeitpunkt 27-jährigen Frau hätte 300.000 Euro aus der Lebensversicherung des Opfers kassieren wollen. Ihm selbst seien 100.000 Euro versprochen worden. "Ich war verschuldet und es stand im Raum, dass ich Vater werde."
"Haben Sie sich nie Gedanken gemacht, dass die Versicherung nicht zahlen wird? Oder dass der Verdacht ja sofort auf den Begünstigten fallen wird?", fragte Lutschounig. "Ich habe nicht nachgedacht und habe mich verleiten lassen", erklärte der Angeklagte. Er bestritt auch, dass der Plan für die Bombe von ihm gekommen sei: "Ich habe mich damit überhaupt nicht ausgekannt." Er bekräftigte jedoch einen der schwerwiegendsten Vorwürfe der Staatsanwaltschaft: "Es war geplant, dass er die Bombe zündet, wenn das Opfer aus dem Haus kommt."
Die Verhandlung wurde zu Mittag für eine Pause unterbrochen, für 13.00 Uhr waren die ersten Zeugen geladen. Unter anderem sollte am Nachmittag auch das Opfer aussagen.