Ein Mail an ÖSTERREICH hat die Ermittlungen rund um den Flick-Raub auf Hochtouren gebracht. Die drei Verdächtigen sind untergetaucht.
Seit 24 Stunden läuft die Fahndung nach den Flick-Räubern auf Hochtouren. Mittwoch um 16 Uhr übergab ÖSTERREICH dem Innenministerium und dem Bundeskriminalamt alle Informationen, die in den Stunden davor in der Redaktion eingetroffen sind:
- Ein als „Peter Wagner“ auftretender Informant hatte via E-Mail behauptet, alle Details der Sarg-Entführung und die Entführer zu kennen.
- In einem persönlichen Gespräch in Malaga hatte der Informant dann die Namen der angeblichen Entführer und das mögliche Versteck des Flick-Sarges genannt.
Nach ausgiebiger Prüfung der Informationen durch die Experten des BKA startet die „Cobra“ dann Mittwochabend um 21 Uhr den bisher größten Einsatz in diesem rätselhaften Entführungs-Thriller.
Punkt 21.30 Uhr riegelten 40 Mitglieder des „Cobra“-Kommandos den kleinen burgenländischen Ort Eberau an der ungarischen Grenze ab.
Drei Stunden lang – bis nach Mitternacht – wurde jene Scheune gesucht, die der Informant aus Malaga als Versteck des Flick-Sarges angegeben hatte. Vom Sarg, für den die Entführer laut Informant letztendlich 500.000 Euro erpressen wollen – ohne bisher Kontakt zur Familie Flick gefunden zu haben – fehlt freilich jede Spur.
Weder der unverwechselbare 250 Kilo schwere Zinn-Sarg noch der vom Informanten genannte weiße Liefer-LKW wurden gefunden.
Freilich fehlt auch jede Spur von jenen drei „Entführern“, die der Informant aus Malaga als seine „Partner“ beim Entwickeln des angeblichen Entführungs-Coups genannt hat.
Gotthard W., Petar S. und Jesco T. sind vorerst wie vom Erdboden verschluckt. Alle drei sind ehemalige Häftlinge, alle drei haben Vorstrafenregister. Vor allem die Tatsache, dass der Österreicher Gotthard W. bisher nicht auffindbar war, macht die Sache spannend.
„Das ist die bisher heißeste Spur“, ist sich Ermittlungsleiter Hermann Klammer vom Bundeskriminalamt Kärnten sicher. Bezirkspolizeikommandant Ewald Dragosits, der den Einsatz im Burgenland leitete, stimmt ihm zu: „Es gibt interessante Ermittlungsansätze, auch wenn wir noch nicht fündig geworden sind.“
Gestern suchte die Cobra im Raum Güssing weitere Scheunen ab, um das Sarg-Versteck zu finden. Zusätzlich jagt die Cobra jetzt auch „Mister X“. Denn der Informant und Verfasser des E-Mails ist seit gestern ebenfalls spurlos verschwunden – und hat Angst vor weiteren Enthüllungen.