Auch Politiker werden eingespart.
Klagenfurt. Die Landeshauptstadt muss den Gürtel enger schnallen. Bürgermeister Christian Scheider und sein Finanzstadtrat Albert Gunzer (beide FPK) präsentierten am Mittwoch weitere Details, wie Klagenfurt aus der Finanzmisere geraten soll. Wie berichtet, haben die Stadtpolitiker auch geplant, an sich selber zu sparen und den Stadtsenat sowie auch den Gemeinderat zu verkleinern. Das ist frühestens nach der nächsten Gemeinderatswahl möglich.
Verträge neu verhandelt
„Einsparungsmaßnahmen in der
Klagenfurter Stadtverwaltung“ stehen daher vorerst am Programm. Sparen soll
in der Landeshauptstadt kein Lippenbekenntnis sein, will Gunzer anhand von
Fakten belegen. So wurden etwa die Versicherungsverträge für den Fuhrpark
und für die Immobilien neu ausgeschrieben. „Bei gleichen Leistungen haben
wir bessere Konditionen erhalten“, freut er sich. Die Versicherungen mussten
sozusagen die Hose runterlassen. „Das brachte uns 100.000 Euro im Jahr“,
rechnet Scheider vor. Kleinvieh macht ja auch Mist. Das soll daher nur
Startsignal für eine Reihe anderer Sparmaßnahmen sein. Unterm Strich hätten
die Reformschritte beim Rechnungsabschluss schon 10 Millionen Euro „Miese“
weniger gebracht, so der Bürgermeister.
Abteilungen einsparen
Klagenfurt hat 1.800 Bedienstete und
90.000 Einwohner – also einen Beamten für 50 Klagenfurter. Daher soll der
aufgeblähten Verwaltung der Garaus gemacht werden. Im Rathaus gibt es mehr
als 30 Abteilungen mit Abteilungsleitern, Stellvertretern und ihren
Mitarbeiterstäben. „Wir haben vier Bereichsleiter eingesetzt, welche die
Zusammenführung von Abteilungen vorbereiten“, so Scheider. Freie Posten,
entstanden durch Pensionierungen von Mitarbeitern, sollen nur in
Ausnahmefällen nachbesetzt werden.
Weniger Politiker
Die Weichen zur Verkleinerung des Stadtsenats
und des Gemeinderates wurden gestellt: Ein dementsprechender Antrag zur
Kürzung der Senatsmitglieder von neun auf sieben Stadträte liegt dem
Kärntner Landtag bereits vor. Auch der Gemeinderat erscheint Scheider und
Gunzer mit seinen 45 Mitgliedern „zu groß“. Hier wurde eine Verkleinerung
auf 37 Mitglieder ins Auge gefasst. Beide erwarten sich eine Vorbildwirkung
auf andere Städte in Kärnten.