Familienvater kämpft verzweifelt gegen die totale Abwertung seines Grundstückes. Er will jetzt zum Volksanwalt gehen.
„Die Stadt hat Fehler gemacht, das ziehen wir durch.“
Spannend
wird es im Streit um jene Wohnanlage in Villach, neben der eine sieben Meter
hohe Mauer direkt an der Grundstückgrenze eines verzweifelten Familienvaters
errichtet werden soll. „Diese Mauer ist ein Fall für den Volksanwalt“, so
der betroffene Hausbesitzer Asim Kuric, der sich von der Stadt Villach
austrickst fühlt. Sein Anwalt Christian Puswald pflichtet ihm bei: „Die
Stadt hat Fehler gemacht, das ziehen wir durch.“ Seitens der Stadt weist man
alle Fehler zurück und meint „Die Mauer könnte sogar 17 Meter hoch werden“,
so ein Beamter zu ÖSTERREICH.
Streitende Nachbarn
„Mein Grund ist nichts mehr wert, meine
Ersparnisse, die ich da hineingesteckt habe, sind weg“ so Asim Kuric. Denn
das was passiert ist, ist einmalig - der Ausgang scheint sowohl für die
Stadt als auch für die streitenden Nachbarn, die Erbauer der Wohnanlage und
Kuric ungewiss. Die Vorgeschichte: 1996 wurde von der Stadt das Areal samt
Wohnhaus, welches Kuric später gekauft hat, für den Wohnbau gewidmet. In der
Annahme, das daraufstehende Wohnhaus sei abbruchreif, wurde die Baulinie
direkt durch das Wohnhaus gelegt. Als Kuric das Grundstück erwarb, verlegte
die Stadt 1997 die Baulinie sofort zurück, direkt an die Grundstückgrenze.
Ohne jedoch den vom Gesetz vorgeschriebenen Abstand von sechs Metern zum
Nachbarn Kuric einzuhalten. Möglicherweise ein Fehler, der der Stadt nun
eine Schadenersatzklage einbringen könnte.
"Berliner Mauer"
Denn jetzt will dort eine Baufirma
einen Wohnblock errichten und an der Grenze wie berichtet, eine „Berliner
Mauer“ hochziehen. Dagegen hat Kuric einen Einspruch erhoben. Nach dem
Villacher Stadtsenat muss sich bald damit auch das Land als nächste
Bauinstanz beschäftigen. „Wenn die Baufirma verliert, kann sie die Stadt in
Haftung nehmen, verliert Herr Kuric, könnte er möglicherweise wegen der
Grundstücksentwertung Haftungsklage einreichen“, so ein Beamter vom Land
Kärnten.
Nun ist Landeshauptmann Gerhard Dörfler gefordert: Er versprach dem verzweifelten Familienvater in diesem kuriosen Fall schon einmal Hilfe.