18-Jährige vor Gericht

Prozess: Kärntnerin verschaffte ihrem "Freund" 13-Jährige für Missbrauch

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Eine 18-jährige Kärntnerin ist am Donnerstag wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und wegen des Besitzes von Kinderpornografie in Klagenfurt vor Gericht gestanden. 

Klagenfurt. Eine 18-jährige Kärntnerin ist am Donnerstag wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und wegen des Besitzes von Kinderpornografie in Klagenfurt vor Gericht gestanden. Sie hatte einem 31-jährigen Deutschen dabei geholfen, ein 13-jähriges Mädchen in einem Hotel in Worms (Rheinland-Pfalz) zu missbrauchen. Der Prozess wurde zur Beiziehung einer weiteren Sachverständigen vertagt.
 
Die schmächtige junge Frau, die am Donnerstag vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Uwe Dumpelnik stand, gab alle Vorwürfe zu. Sie plädierte trotzdem auf nicht schuldig. Laut ihrem Verteidiger Martin Prett war sie aufgrund der extremen Abhängigkeit von ihrem Freund zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig. Der psychiatrische Sachverständige sah das ähnlich, allerdings war er sich nicht ganz schlüssig und erklärte auch, er sei kein Jugendpsychiater. Staatsanwältin Doris Kügler beantragte deshalb eine weitere Expertise einer Sachverständigen für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Diesem Antrag gab das Gericht statt.
 
Bei der Befragung der Angeklagten stellte sich heraus, dass die Beziehung zu ihrem Freund aus Deutschland offenbar immer noch aufrecht ist. Sie wolle in Essen Medizin studieren, gab sie an. Gegen den 31-Jährigen läuft in Deutschland ein Strafverfahren, im April soll die Verhandlung beginnen.
 
Die Kärntnerin suchte das Hotel aus, in dem sich ihr Freund mit der 13-Jährigen treffen wollte, sie setzte das Mädchen unter Druck, auch ja am vereinbarten Ort zu erscheinen, ansonsten es schlimme Strafen für sie geben würde. Im April 2018 kam die 13-Jährige ins Hotel, der Freund der Kärntnerin fesselte und vergewaltigte sie, schlug sie mit Eisenketten und machte dazu noch Fotos und Videos von den Handlungen. Diese schickte er dann der Angeklagten.
 
Kennengelernt hatte die junge Frau den Deutschen über eine Sadomaso-Internetplattform. Damals hatte er noch eine erwachsene Freundin, gemeinsam mit ihr reiste er 2017 nach Kärnten. Damals begann er eine sexuelle Beziehung mit der Kärntnerin, ein Jahr später war sie bereits seine "Hauptfrau", von der Älteren hatte er sich getrennt. Die 13-Jährige sollte, so die Staatsanwältin, als "Ersatz" für die bisherige "Nebenfrau" herhalten. Aufgeflogen war die ganze Sache, weil der Bruder der 13-Jährigen auf ihrem Handy die Fotos aus dem Hotelzimmer sah und Alarm schlug. Der Deutsche und seine Kärntner Freundin hatten der 13-Jährigen nämlich die Bilder und Videos geschickt.
 
Der Verteidiger wies darauf hin, dass die Angeklagte ihren Freund in einer psychischen Ausnahmesituation kennengelernt habe, sie sei Borderlinerin gewesen, durch die Sadomaso-Spiele habe sie das Verletzen an jemand anderen delegieren können. Ihre Abhängigkeit von ihrem Freund sei so groß, dass sie gar nicht anders könne als seine Wünsche zu erfüllen. Ob das tatsächlich so ist, wird das zweite Gutachten zeigen.
 
Die Kärntnerin, die länger eine sado-masochistische Beziehung zu dem Deutschen hatte, soll das Hotelzimmer gebucht haben und ihm die Anweisung erteilt haben, die 13-Jährige mit einer Eisenkette zu schlagen und zu erniedrigen, sagte Markus Kitz von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf APA-Anfrage. Vom Missbrauch hat der Mann Film- und Fotomaterial angefertigt, das im Besitz der 18-Jährigen war.
 
Die Ermittlungen gegen die 18-Jährige wurden an die Staatsanwaltschaft Klagenfurt übertragen. Laut Kitz haben die deutschen Behörden um Übernahme angesucht, sie war zum Zeitpunkt der Taten 16 bzw. 17 Jahre alt. Das Strafverfahren gegen den Mann wird in Deutschland geführt. Wie Karola Krause, Sprecherin des Landgerichts Mainz, auf Anfrage mitteilte, wurde die Anklage gegen ihn bereits zugelassen. Die Hauptverhandlung soll Mitte April beginnen.
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