Trauer in Villach

Vater des Attentats-Opfers (14): "Papa vermisst dich!"

Eine brutale Messer-Attacke hat die Stadt Villach erschüttert. Ein 23-jähriger Syrer stach am Samstagnachmittag wahllos auf Passanten ein und tötete dabei einen 14-jährigen Burschen. Fünf weitere Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer.

Schlimmeres konnte nur durch das Eingreifen des Essenszustellers Alaaeddin Alhalabi (42) verhindert werden. Er rammte den Angreifer mit seinem Wagen und half so, ihn zu stoppen. Kurz darauf nahm die Polizei den Täter fest. Augenzeugen berichteten, er habe während der Tat "Allahu Akbar" gerufen.

Die Bevölkerung reagiert mit Bestürzung auf die sinnlose Gewalt. Vor allem der Tod des 14-Jährigen löst tiefe Trauer aus. In sozialen Medien teilen Freunde und Angehörige Erinnerungen an ihn. Sein Vater schrieb auf Facebook: "Papa vermisst dich! Ich liebe dich mein Engel".  Auch Freunde des Opfers sind fassungslos. Einer berichtet unter Tränen, er habe kurz vor der Tat noch mit ihm telefoniert, heißt es im Onlineportal "5min.at".

"Ja, es trifft uns alle sehr. Er war ein guter Freund. Er hat immer auf jeden aufgepasst und versucht zu helfen, wo es geht. Jetzt müssen wir ihn einfach in Gedanken halten und mit der Liebe, die er uns gegeben hat, müssen wir an ihn denken", sagt eine weitere Freundin des 14-Jährigen.

Fassungslosigkeit

Besonders fassungslos macht die Jugendlichen das Verhalten des Angreifers nach der Tat. "Am Foto lacht der Täter in die Kamera. Wie soll man das fassen?", fragt ein Freund des Opfers. Am Sonntag versammelten sich seine Freunde in der Innenstadt, um ihm zu gedenken.

Die Stadt plant eine offizielle Trauerzone, und ein Kriseninterventionsteam wird Schülern Unterstützung anbieten.

Politische Reaktionen und laufende Ermittlungen

Auch aus der Politik gibt es Reaktionen. Villachs Bürgermeister Günther Albel zeigte sich erschüttert: "Als Bürgermeister, vor allem aber als Vater zweier Kinder, brechen mir die heutigen Nachrichten aus Villach das Herz. Ein toter 14-Jähriger und vier weitere Verletzte – das ist das schreckliche Ergebnis einer sinnlosen Bluttat". FPÖ-Chef Herbert Kickl äußerte Trauer, aber auch Wut über zunehmende Gewaltverbrechen. "Ich bin entsetzt über diese Tat und trauere mit so vielen Landsleuten um den getöteten Jugendlichen. Ich wünsche seiner Familie in diesen schweren Stunden viel Kraft. Gleichzeitig bin ich wütend – wütend auf jene Politiker, die es zugelassen haben, dass Messerstechereien, Vergewaltigungen, Bandenkriege und andere kapitale Straftaten in Österreich mittlerweile an der Tagesordnung sind", so Kickl.

Innenminister Karner: "Islamistischer Anschlag"

Bei dem Messerattentat eines 23-Jährigen auf mehrere Passanten am Samstagnachmittag in Villach habe es sich "ganz klar um einen islamistischen Anschlag gehandelt". Das gab Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Villach bekannt. Der Tatverdächtige habe nach seiner Festnahme bei seiner ersten Einvernahme erklärt, im Namen der radikalislamistischen Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) gehandelt zu haben, hieß es gegenüber der APA.

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