Klagenfurts Stadtchef Scheider überrascht mit neuer Idee fürs Stadion: Er will nur 22.000 Sitzplätze besetzen und sonst alles belassen.
Anstatt das Stadion zurückzubauen, lässt jetzt Neo-Bürgermeister Christian Scheider mit einer neuen Idee aufhorchen. Es soll nämlich so bleiben, wie es ist. Doch für den Willen der Bevölkerung greift er in die Trickkiste: Das Stadion soll in Zukunft trotzdem nur noch für 22.000 Besucher benützbar sein. Denn: Jene Sessel, die zu viel sind, werden einfach mit Werbetafeln abgedeckt.
Mögliche Geldquelle
Scheider: „Es geht den Leuten und hier
besonders den staub- und lärmgeplagten Anrainern ja nur darum, dass das
Stadion 22.000 Besucher fassen darf. Dem entsprechen wir und alles bleibt
wie es ist.“ Sportstadtrat Manfred Mertl soll demnächst die Details in
Wien mit dem Bund aushandeln. „Vielleicht fließt dann sogar das eine oder
andere Milliönchen noch in unsere Tasche“, spekuliert Scheider. „Statt 12
Millionen für den Rückbau könnte der Bund uns einen Abschlag zahlen, der den
Bürgern zugute kommen würde.“
Werbung auf den leeren Sitzplätzen
Tatsächlich wären Rückbau
und Demontage der oberen Ränge horrend teuer. ÖSTERREICH berichtete bereits.
In der Konstruktion kam es zu Setzungen, die ein Abschrauben unmöglich
machen würden. Alles müsste mit Schneidbrennern bearbeitet werden. Scheiders
Clou: „Lassen wir nur 22.000 hinein. Das ist das, worum es den Anrainern
geht. Den Rest decken wir mit Werbetafeln ab und nehmen noch Geld ein. Im
Falle eines Ländermatch kann man mehr Leute reinlassen. Aber das ist dann
Sache der Behörden.“
Neue Parkvariante
Aber nicht nur bei den Sitzplätzen zeichnet
sich eine Lösung ab. Auch das Problem bei den Parkplätzen soll der
Vergangenheit angehören. Anrainer bekommen an Spieltagen Besuchertickets.
Scheider dazu: „Sie brauchen das nur hier im Amt lösen und ihren Gästen und
Freunden für die Zufahrt überreichen.“ Anlass dafür war eine
Strafzettelorgie zu Ostern. Als sich Besucher des Stadions mit Besuchern,
die in der Umgebung mit Verwandten Ostern feiern wollten, aber mit Fußball
nichts am Hut hatten, mit der Polizei in die Haare gerieten und Strafe
zahlen mussten. Aus den Taschen der Osterurlauber dürften so mehrere tausend
Euro in den Staatssäckel geflossen sein. „Das soll nicht mehr vorkommen.“
Bei zwei Heimspielen soll nun die neue Parkvariante getestet werden.