Der 21-Jährige wurde wegen absichtlich schwerer Körperverletzung verurteilt.
Wegen schwerer Misshandlung seiner sieben Wochen alten Tochter ist ein 21 Jahre alter Vater am Freitag am Landesgericht Klagenfurt zu 20 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden. Staatsanwältin Sandra Agnoli warf dem Mann vor, den Säugling im Dezember 2008 unter anderem durch zusammendrücken des Brustkorbes 24 Knochen gebrochen zu haben. Der Beschuldigte meldete volle Berufung gegen das Urteil an.
Baby zusammengedrückt
Der Klagenfurter hatte zugegeben, das
schreiende Kind einmal aus Überforderung zusammengedrückt und angeschrien
zuhaben. Richterin Michaela Sanin ging jedoch auf Basis der medizinischen
Gutachten von zwei Übergriffen aus.
Serienrippenbrüche
Die Serienrippenbrüche links und rechts
ließen sich "nur durch Zusammendrücken mit beiden Händen erklären", führte
die gerichtsmedizinische Gutachterin Regina Gatternig aus. Durch einfaches
Hochheben seien solche Verletzungen nicht erklärbar. "So schnell brechen
Kinderknochen auch wieder nicht" sagte Gatternig. Um die Rippenbrüche
herbeizuführen sei "erhebliche Gewalt" nötig gewesen. Ein Schädelhirntrauma
habe das Baby allerdings nicht erlitten, so die Gutachterin.
"Ich bin von den Fall immer noch erschüttert, die über 20 Brüche sprechen für sich", erklärte Anklägerin Agnoli in ihrem Schlussplädoyer. "Ein Kind in diesem Alter so schwer zu verletzten muss doppelt wiegen", meinte die Staatsanwältin und verlangte eine strenge Bestrafung. Die Richterin folgte der Aufforderung Agnolis, mit dem Urteil von 20 Monaten Haft schöpfte sie den Strafrahmen von fünf Jahren zu einem Drittel aus.
Der Verteidiger des Beschuldigten meldete postwendend volle Berufung an. Der Rechtsanwalt bestritt, dass sein Mandant eine absichtlich schwere Körperverletzung begangen habe und attestierte eine familiere Ausnahmesituation. Das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.