Erzbischof ist zurück. Kommentar zu aktueller Politik: Land habe viel Unschönes erlebt.
Wien. Für die Kirchengemeinden und viele Österreicher war es ein Schock: Der populäre Kardinal Christoph Schönborn musste sich einer Krebsoperation an der Prostata unterziehen, zog sich aus dem Kirchendienst zurück. Nun meldet sich Wiens Erzbischof zurück im Dienst. „Ich habe den Eindruck, dass der Körper sich wieder erholt, nur man muss ihm Zeit lassen“, sagte Schönborn zu seiner Genesung. Am Donnerstagabend trat er bei der 10-Jahres-Feier der Wiener St. Nikolausstiftung auf. Am Sonntag wird er bei seinem ersten großen öffentlichen Auftritt um 10.15 Uhr im Stephansdom die Pfingstmesse zelebrieren.
Kritik an Regierung
Zuvor meldete er sich in einer Kolumne zurück. Dabei knüpfte er an seine kritischen Worte an, mit der vor seiner schweren Krankheit mit der Politik ins Gericht gegangen war. Im April bezeichnete Schönborn die Asylpolitik der damaligen Regierung als „unmenschlich“. Aktuell sieht Schönborn eine angespannte politische Situation. Wichtig sei es nun, nicht dem „Ungeist“ Platz zu geben, schreibt Schönborn.
Viel Unschönes
Der „Ungeist“ zeige sich in Politik und Gesellschaft durch „Hasspostings“ und „gegenseitiges Schlechtmachen“. Österreich habe in den vergangenen Wochen viel Unschönes erlebt, kommentiert Schönborn die jüngsten politischen Ereignisse. Er hoffe, dass die Politiker „begreifen“, dass „wir einfach das Miteinander brauchen“.