Bei einem Unfall beim Eisklettern ist am Mittwoch im Salzburger Flachgau ein Profi-Kletterer tödlich verunglückt.
Laut Rotem Kreuz kam für Harry Berger, einen Salzburger Profi-Kletterer, jede Hilfe zu spät, er konnte nur mehr tot geborgen werden. Sein Freund, der ihn begleitet hatte, dürfte mit leichten Verletzungen davon gekommen sein.
Opfer war dreifacher Weltmeister
Der dreifache Weltmeister im
Eisklettern hatte mit einem Freund ein Training an der Stirnseite eines fünf
Meter hohen Überhangs absolviert. Plötzlich brach eine große Eisscholle weg
und begrub Berger unter sich, berichtete ein Polizist. Bergers Kollege wurde
bei dem Einsturz leicht verletzt und vom Notarztteam des
ÖAMTC-Rettungshubschraubers "Christophorus 6" versorgt. Dann
wurde er von der Beamten der Polizeiinspektion Hof zum Unfallhergang
einvernommen.
Bergung mit Spezialgerät
Die Eiskapelle stürzte gegen 14.15
Uhr ein. Ein Augenzeuge alarmierte Polizei und Rotes Kreuz. Berger sei von
den Eismassen regelrecht erschlagen worden, berichtete eine Einsatzkraft.
Der Profi-Kletterer wurde vom Rumpf abwärts von den Eismassen begraben.
Feuerwehrleute mussten seine Leiche am Nachmittag mit einem Spezialgerät
befreien. Der Hubschrauber "Libelle" des Innenministeriums holte
dazu ein Hebekissen von der Berufsfeuerwehr der Stadt Salzburg. Zwei
Feuerwehrleute stiegen mit an Bord und beteiligten sich am Einsatz.
Nach Angaben eines Polizisten dürfte die Belastung durch die beiden Kletterer der Eiskapelle normalerweise nichts anhaben. Warum der Minigletscher eingestürzt ist, war am Nachmittag noch unklar. Ein anderer Beamter meinte, das Klettern auf der Eiskapelle sei immer gefährlich.
Eiskapelle-Unfall vor 30 Jahren
Schon vor rund 30 Jahren
ereignete sich in der Eiskapelle ein besonders tragischer Unfall. Eine
deutsche Urlauberin stellte sich unter das Gewölbe, damit ihr Mann ein Foto
machen konnte. Nach dem Knipsen des Blitzes brach die "Kapelle"
zusammen und begrub die Frau unter sich. Sie konnte ebenfalls nur mehr tot
geborgen werden.
Die Eiskapelle ist bei Wanderern und Eiskletterern sehr beliebt. Sie liegt in einem kesselförmigen Graben auf 850 Meter Seehöhe und bildet sich aus den Lawinenabgängen des Wieserhörndls.