Wegen Unwetter

Kletterer verbachten Nacht in Felswand

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Die beiden Tschechen wurden durchnässt und unterkühlt geborgen.

Zwei tschechische Kletterer im Alter von 27 und 30 Jahren sind am Sonntag im Gebiet des Hochthrons im Tennengebirge nach einer Nacht in der Wand psychisch schwer angeschlagen, durchnässt und unterkühlt von der Bergrettung aus ihrer Not befreit worden. Die beiden ungenügend bekleideten Alpinisten stiegen am Samstag - ohne sich vorher über die Wettersituation zu erkundigen - in die mit dem Schwierigkeitsgrad VII+ bewertete Kletterroute "Gott sei Dank" in der Südwestwand des Hochthron ein. Dann wurden sie von einem Gewitter überrascht und konnten nicht mehr weiter.

Heftiges Gewitter
Als sich die beiden Kletterer am späteren Nachmittag in der 8. Seillänge befanden, traf eine der bereits angekündigten heftigen Gewitterfronten ein. Die beiden Alpinisten versuchten vorerst den Rückzug anzutreten und konnten sich bis auf Grasband abseilen und dort sichern. Da das Wetter zunehmend schlechter wurde, verständigten sie per Handy den Hüttenwirt und ersuchten um Alarmierung der Bergrettung. Aufgrund der bis in die Morgenstunden anhaltenden Gewitter war jedoch ein Einsteigen der Bergretter in die schwierige Route vorerst unmöglich. Die beiden Kletterer waren somit gezwungen - nur mit Jacken bekleidet - die Nacht in der Wand auszuharren.

In regelmäßigen Abständen hielten die beiden mit dem Hüttenwirt telefonischen Kontakt. Da in den Morgenstunden das Tennengebirge wolkenverhüllt war und vorerst mit einem Einsatz des Hubschraubers nicht gerechnet werden konnte, stiegen gegen 5.00 Uhr acht Mann der Bergrettung Werfen unter schwierigsten Bedingungen auf den Hochthron auf und seilten sich über eine eigens gebohrte Abseilpiste vom Gipfel bis zu den Kletterern ab. Dort konnten die zwei Tschechen geborgen und anschließend bis zum Wandfuß abgeseilt und zur Werfener-Hütte gebracht werden.

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