Berlin-Marathon

Fabel-Weltrekord trotz Klima-Kleber

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Die Äthiopierin Tigst Assefa pulverisiert in Berlin den Marathon-Weltrekord. Beim nächsten Sieg von Eliud Kipchoge läuft Amanal Petros deutschen Rekord. Ein Störversuch der Letzten Generation verläuft glimpflich. 

Die Äthiopierin Tigst Assefa ist in Berlin zu einem Fabel-Weltrekord im Marathon gelaufen. Die 29-jährige Vorjahressiegerin gewann am Sonntag in 2:11:53 Stunden und blieb damit mehr als zwei Minuten unter der bisherigen Bestmarke von Brigid Kosgei. Die Kenianerin war 2019 in Chicago 2:14:04 Stunden gelaufen.

Sicherheitskräfte vereiteln Störaktion

Kurz vor dem Start des 49. Berlin-Marathons hatten Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation versucht, die Straße des 17. Juni zu blockieren. Polizei und Sicherheitskräfte konnten eine Blockade kurz vor dem Start noch vereiteln. Nach Angaben einer Polizeisprecherin gelangten insgesamt acht Personen von zwei Seiten auf die Strecke auf der Straße des 17. Juni und verschütteten orange Farbe. Wie auf Bildern und Videos zu sehen ist, hatten sie Banner der Gruppe "Letzte Generation" dabei. Einsatzkräfte schritten ein, bevor sich die Aktivisten ankleben konnten.  

Die "Letzte Generation" äußerte bei X, vormals Twitter mit Blick auf die Teilnehmer des Laufs Bedauern über mögliche Unterbrechungen des Marathons. "Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!", begründete die Initiative ihr Vorgehen. Die Gruppe hatte bereits am Freitag angekündigt, den Lauf "unterbrechen" zu wollen. "Vor der Klimakatastrophe können wir nicht davonrennen", hieß es. 

Mit Super-Schuh zur Fabelzeit

Von der Aktion unbeeindruckt, hatte Assefa den Berliner Streckenrekord im vorigen Jahr auf 2:15:37 Stunden geschraubt und war damit in die Welt-Elite über die 42,195 Kilometer vorgestoßen. Auch unterstützt von moderner Schuh-Technologie lief sie diesmal bei perfekten äußeren Bedingungen von Beginn an auf Rekordkurs und setzte sich in einem auch in der Breite superschnellen Rennen früh ab.

Bei anfänglich 14 Grad und später sonnigem Himmel wirkte die Favoritin auf dem flachen Hauptstadt-Kurs jederzeit locker und konnte am Ende sogar noch spurten. Den zuvor letzten Frauen-Weltrekord in Berlin hatte 2001 die Japanerin Naoko Takahashi aufgestellt, sie blieb vor 22 Jahren in 2:19.46 Stunden als erste Athletin unter 2:20 Stunden.

Kipchoge holt 5. Berlin-Sieg

Rekord-Mann und Superstar Eliud Kipchoge, kommenden  Mittwoch in Wien auf der Prater Hauptallee zu Gast, gewann zuvor als erster Läufer zum fünften Mal den Berlin-Marathon, verpasste einen weiteren Weltrekord aber deutlich. Der  Kenianer siegte in 2:02:42 Stunden vor seinem Landsmann Vincent Kipkemoi und dem Äthiopier Tadese Takele. Kipkemoi kam nach 2:03:13 Stunden ins Ziel, Takele lief 2:03:24 Stunden.

Im vorigen Jahr hatte Kipchoge in 2:01:09 Stunden den gültigen Weltrekord aufgestellt. Zunächst lag der zweimalige Olympiasieger erneut auf Rekordkurs, konnte aber das hohe Tempo bei perfekten Laufbedingungen nicht halten.

Zumindest rettete er den Erfolg vor den näher rückenden Verfolgern ins Ziel und muss sich die Zahl für die meisten Siege in der deutschen Hauptstadt nicht mehr mit dem Äthiopier Haile Gebrselassie teilen.

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