Gran Canaria

"Koks-Stewardess" auf Insel gefangen

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1,5 Tonnen Rauschgift im Privatjet gefunden - Tiroler Model wartet auf Prozess.

Gran Canaria. Die Story schrieb im August international dicke Schlagzeilen: Wie ÖSTERREICH berichtete, landete die Bombardier-Maschine „9 H-FED“ einer Schweizer Aviationfirma (mit Sitz in Malta) mit einer Suchtgift-Fracht im Wert von mehr als 100 Millionen Euro auf Gran Canaria.

Die Maschine hatte eine abenteuerliche Route hinter sich – von Trinidad und Tobago über Grenada nach Venezuela, wo der Jet bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor einer Durchsuchung plötzlich abhob, obwohl der Flughafen schon völlig im Dunklen lag.

Suchtgift war in Säcken für das Rote Kreuz
Weiter ging es nach Afrika, nach Benin, und schließlich auf die Kanaren-Insel, wo die Suchtgiftfahnder (nach einem Tipp aus höchsten Regierungskreisen in Südamerika) zuschlugen und in der Bombardier den Rekordfund machten. Die 1,5 Tonnen Kokain waren als humanitäre Fracht getarnt in Rot-Kreuz-Säcken versteckt. Die Sitzreihen waren extra ausgebaut worden, damit der Stoff untergebracht werden konnte.

Umso erstaunlicher war die Erklärung der Besatzung, die sie den Ermittlern auftischte: Der deutsche Kapitän Kai O., sein Co-Pilot Peter C. und die Tiroler Privatstewardess Christine J. (29, Ex-Model aus Kitzbühel) behaupten, dass sie in Venezuela von schwer bewaffneten Masken-Männern unter Androhung von Gewalt gegen ihre Familien zum Drogen-Flug gezwungen wurden.

Österreicherin wurde der Pass abgenommen
Wie schon die Polizei ist auch das Gericht auf Gran Canaria von dieser Version wenig überzeugt. Dem Trio drohen bis zu neun Jahre Haft. Zuerst setzte es U-Haft. Jetzt wurden das Trio bis zum Prozess auf freien Fuß gesetzt – Kai O. für 30.000, Peter C. für 20.000 und die hübsche Flugbegleiterin für 10.000 Euro. Das Land darf die Österreicherin allerdings nicht verlassen, der Pass wurde der Insel-Gefangenen abgenommen und sie muss zweimal die Woche vor Gericht erscheinen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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