Kunst-Skandal

Kronzeuge gegen Heller: Aussagen bei Staatsanwältin

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Stephen Torton, Ex-Basquiat-Assistent, deckte die Affäre um Heller auf.

Wien. Jetzt, zum Finale der Jean-Michel-Basquiat-Ausstellung in der Albertina kam Torton extra nach Wien, sprach mit der Justiz. Sieben Stunden lang legte er vor ­einer Staatsanwältin seine Sicht des Kunstskandals dar. Zur Erinnerung: Heller hatte um ein Bild des berühmten US-Künstlers Jean-Michael Basquiat (teuerstes Bild: 110 Mio. Dollar) selbst einen Rahmen gebastelt. Aus Besenstielen, Nägeln und mit Original-Basquiat-Skizzen.

Eine Wiener Galerie bot Rahmen samt Original auf einer Kunstmesse in New York um fünf Millionen an. Zwei für das Bild, drei für den Rahmen, der auf Hellers ­Küchentisch entstand. Der Rahmen schien – laut Katalog – aber nicht als Werk Hellers, sondern als von Basquiat auf. Stephen Torton fiel das auf, er brachte den Stein ins Rollen. Als seine Recherchen über einen Kunstskandal durchsickten, kaufte Heller um 800.000 Euro das Werk zurück. Er sagte im Falter: „Retrospektiv betrachtet, ist das Ganze ein kindischer Streich.“

Kronzeuge gegen Heller: Aussagen bei Staatsanwältin
© all, Privat, Fotomontage
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Millionen-Bild. Stephen Torton und das Werk „Untiteld“. Den Rahmen um das Bild bastelte Heller aus Besenstielen.

Justiz-Fall. Die Staatsanwaltschaft Wien sieht das anders. Geprüft wird, ob es ein Verfahren geben könnte. Ein Vorhabensbericht ist fertig. Kronzeuge Torton nach dem Gespräch mit der Staatsanwältin zu oe24TV: „Heller hat den Rahmen gebaut, sie wollten ihn verkaufen. Jetzt sagt er, das sei ein schlechter Witz gewesen.“ Und: „Ich bin nicht die Polizei, auch will ich niemanden verurteilen, aber das, was geschehen ist, ist schwere Missachtung der Kunst. Heller erzählt nicht die ganze Geschichte.“

Es gilt die Unschuldsvermutung.

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