Wollte auf A1

Kult-Elch mit Gewehr betäubt: Emil im Böhmerwald angekommen

Das Land Oberösterreich machte kurzen Prozess: Emil wurde bei der Autobahnauffahrt in Sattledt betäubt und im Böhmerwald ausgesetzt.

Montagfrüh war es so weit: Elch "Emil" musste betäubt werden, weil er bei Sattledt (Bezirk Wels-Land) im Begriff war, über den Zaun Richtung Westautobahn (A1) zu springen. Knapp bevor der Frühverkehr beim Voralpenkreuz einsetzte, war "Emil" nur noch 200 Meter vor der A1 entfernt und dürfte sich schon auf den Weg zur Auffahrt gemacht haben. Aufgrund des starken Verkehrsaufkommen, so die Einschätzung des Landes OÖ und der Wildtierexperten vor Ort, berichtete die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) in einer Pressemitteilung. "Die Situation war brenzlig. Deshalb hätte gehandelt werden müssen", so Elisabeth Hasl, Sprecherin der Landesrätin zu oe24. 

Elch Emil betäubt

Elch Emil, nachdem er mit dem Betäubungs-Gewehr angeschossen wurde. 

© TEAM FOTOKERSCHI / JONAS GROßAUER/ Elch Emil nach der Betäubung.

"Ein Unfall - und das bestätigen Wildtier-Expertinnen und -Experten - hätte Lebensgefahr für alle Beteiligten bedeutet", erklärte Langer-Weninger. Das Tier wurde unter fachkundiger Anleitung eines wildtiermedizinischen Fachteams betäubt und laufend überwacht - mit Drohnen und Wärmebildkameras.

"Die Experten warteten vor Ort noch darauf, dass Emil aufwacht. Solch großen Tiere können nur stehend transportiert werden", so Hasl weiter.

Feuerwehrkräfte der FF Sattledt hoben "Emil" vorsichtig in den mit Stroh ausgelegten Transportanhänger, wo er bald wieder zu sich kam und leicht sediert, wie bei Wildtieren üblich stehend, an den Rand des Böhmerwalds, Bezirk Rohrbach, gebracht wurde. Dort soll er bereits ausgesetzt worden sein. "Laut Wildexperten sei alles bilderbuchmäßig abgelaufen. Jetzt kann er sich frei entscheiden, wohin er weiterwandern will", sagt Elisabeth Hasl. Man hoffe aber dass es in den nahegelegenen tschechischen Nationalpark Šumava ginge, wo es eine Elch-Population gibt.

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