Die Zahl der durch Alkoholeinfluss bedingten Autounfälle ist laut ÖAMTC in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2007 um 13,1 Prozent gestiegen.
Diese von der Statistik Austria vorgelegten Zahlen veranlassten den Club, ein Paket an Maßnahmen zu fordern. Insbesondere sollten Verkehrscoachings und Zündsperren für Hochrisikolenker eingeführt werden.
Kontrollen alleine helfen nicht
Massiver Einsatz von
Alkohol-Vortests, rigorose Sanktionen und die 0,5 Promille-Grenze würden
augenscheinlich nicht die gewünschte Wirkung auf die Unfallstatistik zeigen,
so der ÖAMTC. "Damit bestätigt sich, was wir bereits seit Jahren vehement
vertreten: Vermehrte Kontrollen und strenge Sanktionen alleine helfen auf
lange Sicht nicht, dem Alkoholmissbrauch unter Österreichs Lenkern
entgegenzuwirken", sagte Club-Jurist Hugo Haupfleisch.
Nur Rückgang in der Steiermark
Zuwächse bei den
Alkoholunfällen gab es in allen Bundesländern, löbliche Ausnahme ist die
Steiermark. Das Burgenland führt mit elf Alkoholunfällen im Zeitraum von
Jänner bis März 2008 die Statistik an (2007 waren es sieben); an zweiter
Stelle folgt Salzburg (2007: 34, 2008: 50), dann Tirol (2007: 45, 2008: 64)
und Wien (2007: 51, 2008: 67). Auch in allen anderen Bundesländern wurden
Anstiege verzeichnet: Kärnten plus 2,9 Prozent, Vorarlberg plus 9,5 Prozent,
Niederösterreich plus 11,2 und Oberösterreich plus zwölf Prozent. Nur in der
Steiermark gab es einen Rückgang um mehr als 25 Prozent (2007: 78, 2008: 58).
Kritik an Regierung
Kritik übte der ÖAMTC an der Verkehrspolitik
der Regierung. Diese habe "ihre Hausaufgaben nicht gemacht", die bereits für
1. März 2008 angekündigten, verschärften Sanktionen gegen Alkolenker seien
bisher "nicht einmal im Detail festgelegt, geschweige denn beschlossen
worden". Haupfleisch: "Da erwiesenermaßen die meisten Alko-Unfälle von
'harten Trinkern' mit mehr als 1,5 Promille verursacht werden, ist vor allem
zu prüfen, ob hier die bisherigen Sicherungsmaßnahmen, vor allem bei
Wiederholungstätern, ausreichen."
Alko-Lock-Systeme gefordert
Der Club fordert daher die Einführung
von Zündsperren, sogenannten Alko-Lock-Systemen, für wiederholt auffällige
Alkolenker, die vor Inbetriebnahme des Fahrzeuges die Atemluft des Lenkers
auf Alkoholgehalt überprüfen. Der Einsatz von Alko-Vortestgeräten in den
vergangenen beiden Jahren habe leider nicht den gewünschten gebracht, denn
es ist sowohl die Gesamtzahl der Alko-Unfälle als auch deren Anteil an den
Unfällen angestiegen. Allerdings wurden auch um 60 Prozent mehr
0,5-Promille-Fahrer erwischt.