Amokschütze

"Mein Nachbar, der Sniper"

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Pensionist (51) lief Amok - Spiel- und Alkoholsucht.

„Joschi, wirf die Waffe weg, sei vernünftig“ – während sich Bewohner und Berufsschüler in Deckung brachten, stand Erich Herburger unter dem Balkon, von dem der Amokschütze Josef N. wie wild mit einem Nachbau einer Kalaschnikow AK-47 herunterballerte.

Der 64-jährige Herburger ist nicht nur ein Nachbar des Snipers, er kennt ihn seit Jahrzehnten. Er weiß von Problemen des 51-Jährigen: „Er brauchte Tabletten wegen seiner Rückenschmerzen, spielte im Kasino, hatte eigentlich nie einen richtigen Job und trank auch viel – aber so was hätte keiner erwartet.“

Wie ÖSTERREICH berichtete, schoss N. am Montagabend im Steyrer Stadtteil Schlüsselhof auf alles, was sich bewegte: Pensionisten und Jugendliche verschanzten sich hinter Autos, als ihnen die Kugeln um die Ohren flogen.

Eine Cobra-Einheit konnte den Amokschützen überwältigen – einziges Opfer: Diensthund Aruso.

Oft unterwegs. Sein Blut im Stiegenhaus und die Einschusslöcher sorgten gestern noch immer für Entsetzen bei den Anrainern.  Keiner findet eine Erklärung für die Wahnsinnstat. N. sei oft weg gewesen: In Sizilien bei seiner Schwester oder bei seiner Freundin in Wien – um ihren Husky habe sich der tierliebe N. oft gekümmert.

Brüder tot
Ein mögliches Motiv erfährt man von seiner Ex-Schwägerin Irene N.: „Seine beiden Brüder haben Selbstmord begangen“, sagt sie. Bruder Erich N. habe sich erst vergangenes Jahr einen tödlichen Schuss in die Brust gesetzt. Die Antwort kann nur der Täter liefern, aber er weiß es angeblich selbst nicht.

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