Gezielte Kampagne soll das Ende des Flatrate-Bordells besiegelt haben.
Nach nur zwei Monaten ist das erste Flatrate-Puff Östereichs am Ende. Ex-Betreiber Werner Schmuck übergab den Klub („Donau Dolls“) im 22. Wiener Gemeindebezirk am 1. Juni wieder an den Vorbesitzer. Was war schuld am Aus?
Polizeiermittlungen und ausbleibende Kundschaft
Business. Schon vor der Eröffnung war die Aufregung groß
. Politiker von SPÖ und Grünen wollten derartige Bordelle gesetzlich rasch verbieten, um eine Ausbeutung der dort arbeitenden Prostituierten zu verhindern.
Insbesondere Schmucks „Flatrate-Preis“ geriet ins Visier: Für 145 Euro konnte man in fünf Stunden mit bis zu fünf Frauen Sex haben. „Das Konzept war gut“, sagt Schmuck, „ich habe damit gerechnet, dass sich Schlangen am Eingang bilden.“ 600 Freier im Monat wären nötig gewesen, um kostendeckend zu arbeiten. Wesentlich mehr sollten es nach der Vorstellung Schmucks werden. Doch: Das angepeilte Ziel wurde nicht erreicht. Nach den Freiern blieben bald auch die Prostituierten selbst aus.
Kampagne. Schwierigkeiten bereiteten dabei weniger die verdeckten Ermittler, die wegen Zuhälterei-Verdachts forschten. Schmuck hat in der SPÖ-Ministerin Heinisch-Hosek die Schuldige ausgemacht. Sie habe eine Negativ-Stimmung gegen sein Geschäft geschürt: „Sie hatte es auf mich abgesehen, um von ihren eigenen Problemen abzulenken“, so Schmuck.
Und jetzt? Der Bordell-Betreiber will sich mit steuerschonender Unternehmensberatung verdingen.
(küe)