Seuchen-Alarm

MKS-Virus: Dieses Bundesland ruft zur Vorsicht auf

Das Bundesland sei jedenfalls auf den Ernstfall vorbereitet.

Bregenz. Nachdem in Ungarn und der Slowakei mehrere Fälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt worden sind, ruft das Land Vorarlberg zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. "Wir setzen auf frühzeitige Information statt Panikmache. Aber: Nicht nur Tierhalter empfänglicher Tiere, sondern jede und jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass das Virus nicht eingeschleppt wird", so Landesrat Christian Gantner (ÖVP) in einer Aussendung. Vorarlberg sei jedenfalls auf den Ernstfall vorbereitet.

In Österreich ist die Seuche zuletzt 1981 aufgetreten. Mit einem Fall in Deutschland im Jänner 2025 und den aktuellen Fällen in Ungarn und der Slowakei ist das - für den Menschen direkt nicht gefährliche - MKS-Virus Österreich aber so nahe wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Übertragen wird es durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren und deren Produkten, aber auch kontaminierte Gegenstände wie Fahrzeuge, Schuhe, Kleidung oder Futter. Auch eine Übertragung des sehr stabilen Virus über die Luft ist über beträchtliche Distanzen von bis zu 60 Kilometern möglich.

"Zwar gibt es in Österreich aktuell keine Fälle, doch wir bereiten uns entsprechend vor", sagte Landesrat Gantner. Fachpersonal werde geschult, die Einsatzbereitschaft geprüft und der Informationsfluss mit Landwirten, Tierärzten und weiteren Systempartnern sichergestellt. Gleichzeitig stimme man sich mit dem Bundesministerium ab, um Maßnahmen, wenn nötig, entsprechend anzupassen.

Aufruf gilt nicht nur für Tierhalter

Der Aufruf zur Vorsicht gelte für alle Bürger, besonders in Hinblick auf bevorstehende Osterreisen in betroffene Länder und Jagdausflüge. "Es geht um unsere Tiere, unsere landwirtschaftlichen Betriebe und unsere Versorgungssicherheit. Jetzt ist der Moment, mit Aufmerksamkeit und Umsicht mitzuwirken - nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung", so Gantner.

Auf unnötige Reisen und Jagdtourismus in betroffene Gebiete soll verzichtet, fremde Ställe und Tiere gemieden und Hunde angeleint werden. Fleisch- und Milchprodukte aus Ländern mit MKS dürfen nicht nach Österreich mitgenommen werden. Speisereste sollen nicht an Tiere verfüttert werden, Schuhe, Kleidung und Fahrzeuge vor und nach Kontakt mit Tieren oder landwirtschaftlichen Betrieben desinfiziert werden.

Für Tiere sehr schmerzhaft

Die für die Tiere sehr schmerzhafte Maul- und Klauenseuche ist eine sehr leicht übertragbare Viruserkrankung, an der in der Regel nur Paarhufer wie Rinder, Schweine, Schafe oder Hirsche erkranken. Übertragen werden kann sie aber auch durch Haustiere wie Hunde, Katzen oder Pferde. Für Menschen ist das MKS-Virus ungefährlich, Infektionen über Lebensmittel oder eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nicht bekannt. Menschen mit unmittelbarem Kontakt mit kranken Tieren können sich zwar infizieren, erkranken aber normalerweise nicht.

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