Unheimliche Serie

Nach Festnahmen – Wieder Bankomat gesprengt

Erst gestern verkündete die Polizei Festnahmen nach einer Serie von Bankomatsprengungen. In der Nacht auf Freitag wurde erneut ein Geldautomat in die Luft gesprengt.

Nach einer Serie von Bankomatsprengungen in Österreich sind 14 Personen als Verdächtige festgenommen worden. Das gab die Polizei mit der Staatsanwaltschaft Wien am Donnerstagvormittag auf einer Pressekonferenz im Bundeskriminalamt bekannt. Bei den Verdächtigen handelt es sich großteils um Niederländer mit Maghreb-Hintergrund. Insgesamt wurden 33 Personen ausgeforscht. "Damit ist die überwiegende Anzahl der Taten geklärt", sagte Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts.

Wobei Holzer im gleichen Atemzug ankündigte: "Das war erst der Anfang." Die weiteren Strukturermittlungen würden fortgesetzt.

Unheimliche Serie: Wieder Bankomat gesprengt

In der Nacht auf Freitag wurde erneut ein Bankomat in die Luft gesprengt – dieses Mal in St. Oswald bei Plankenwarth (Bezirk Graz-Umgebung). Gegen 01:00 Uhr sprengten bislang unbekannten Täter den in der Fassade des Gemeindeamts angebrachten Bankomaten – offenbar durch Anbringen eines pyrotechnischen Sprengsatzes. Durch die Tat entstand erheblicher Sachschaden am Bankomaten, berichtet die LPD Steiermark in einer Aussendung. Die Fassade des Gemeindeamtes sei lediglich leicht beschädigt worden. Eine sofort eingeleitete Alarmfahndung verlief bislang ohne Erfolg. Die Täter ergriffen ohne Beute die Flucht.

Derzeit werden Spuren ausgewertet, berichtet ein Polizei-Pressesprecher gegenüber oe24. Ob es sich bei den Tätern gestern um Mitglieder der Bankomatsprenger-Bande handelt, ist bislang unklar. Jedoch sah die jüngste Bankomatsprengung nicht sehr professionell aus, sagt der Polizeisprecher weiter. Es sei ein anderer modus operandi als bei den bisherigen Taten festgestellt worden. Videoauswertungen sollen in den nächsten Stunden und Tagen mehr Erkenntnisse bringen.

26 Bankomatsprengungen in diesem Jahr

Insgesamt wurden heuer bereits 26 Einbruchsdiebstähle durch Sprengung von Geldausgabeautomaten gezählt. In zwölf Fällen blieb es beim Versuch, doch der Sachschaden und das Gefährdungspotenzial für Unbeteiligte seien enorm, sagten die Ermittler der Spezialeinheit AG Bankomat bei der gestrigen Pressekonferenz. Insgesamt sei den betroffenen Banken bisher ein Schaden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich entstanden, auch die erbeutete Summe Geld bewege sich im Millionenbereich.

"Die Täterinnen und Täter agieren extrem professionell. Es gibt klare hierarchische Strukturen", sagte Holzer mit Verweis auf eine Unterteilung in Sprenger und Logistiker. Die ausführenden Personen agierten stets vermummt und in an Händen und Beinen verklebten Overalls, "um das Hinterlassen von DNA-Spuren zu verhindern".

Das Vorgehen laufe fast immer nach dem gleichen Schema ab. "Die Bankomaten werden aufgebrochen, Sprengladungen werden platziert", erklärte Holzer. Dabei handelt es sich laut dem Leiter des Ermittlungsdiensts im Landeskriminalamt, Gerhard Winkler, meist um "Selbstlaborate", oft werde dafür Blitzknallsatz verwendet. "Über Kabelfernzündung wird die Ladung dann zur Explosion gebracht, das Bargeld wird mitgenommen", ergänzte Holzer. Binnen weniger Minuten erfolge die Flucht mit Fahrzeugen, oft würden diese danach angezündet.

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