Bluttat in St.Pölten

Amokläufer verfolgte sogar Erwin Pröll

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Josef P. soll seine Frau geschlagen haben – und er bemühte sich um ein Nationalratsamt.

Der 44-jährige Josef P. hatte „zwei Gesichter“, wie Recherchen am Tag nach der Bluttat ergaben. 18 Jahre lang war er mit Sabine (40) verheiratet. Nach außen hin war er ruhig, kein „Aufbrauser“. Aber da war auch der andere Josef P.: extrem ehrgeizig bis hin zum Größenwahn.

Christ
Gleich drei Meisterberufe hat er gelernt, von Schlosser bis Schmied. Josef Neumeyr, der Bürgermeister von Karlstetten (NÖ), erzählt ÖSTERREICH: „Ihm war immer zu wenig, was er erreicht hat. Einmal kam er zu mir und fragte mich, wie er Nationalratsabgeordneter werden könnte.“ Der Bürgermeister schickte ihn scherzhaft zum NR-Abgeordneten Karl Donabauer. Josef P. ging tatsächlich hin, versuchte es später sogar (mehrfach) direkt in Radlbrunn bei Landeshauptmann Erwin Pröll.

Politiker wurde er dann tatsächlich. Bei der letzten Nationalratswahl kandidierte er für die ultrakonservative Liste Die Christen.

Mit Josef P. soll es laufend Wickel gegeben haben, sagen Anrainer, Grundstücksstreitigkeiten und Anwaltsdrohungen. Eine Bekannte der Familie erzählt, dass er seine Frau geschlagen haben soll – das soll auch der Scheidungsgrund gewesen sein. Auch die Kinder (11 und 17 Jahre) litten darunter.

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