Naturjuwel

Aubad-Entschlammung verzögert sich wegen Panne

Was für eine Wende in Tulln: Die große Entschlammung für das Aubad wird verschoben. Eigentlich sollte seit Tagen schweres Gerät durch den Naturteich pflügen, doch technische Probleme bremsen das Projekt aus. 

Es klang nach einem echten Frühlingsputz: Nach 46 Jahren wollte die Stadt Tulln ihrem beliebten Aubad eine gründliche Frischzellenkur verpassen. Rund 40 Zentimeter dicker Schlamm sollten entfernt werden, zwei futuristische Raupenfahrzeuge standen bereit, um den Seegrund abzusaugen. 200.000 Euro hatte die Stadt locker gemacht, um das Naturidyll nachhaltig zu pflegen.

Doch daraus wurde vorerst nichts. Die hochgepriesene Technik aus Deutschland, sonst mit glänzenden Referenzen unterwegs, patzte beim Probelauf. Ein Hydraulikproblem legte die Maschinen lahm. Hinter vorgehaltener Hand wird sogar gemunkelt: Sabotage im Spiel. Doch die Verantwortlichen üben sich in nobler Zurückhaltung. "Da möchten wir nicht auf die Pauke hauen", teilt ein Sprecher der Schlammsaug-GmbH der NÖN mit.  

Glück im Unglück

Was für die Stadtverwaltung ein technisches Ärgernis ist, entpuppt sich für die Badegäste als echter Glücksfall. Statt Baustellenlärm und Absperrbändern gibt es nun ungetrübtes Badevergnügen im gesamten Areal. Keine Raupen, keine Saugrohre, keine gesperrten Flächen.
Vor allem die Kinder und Familien, die jeden Sommer das idyllische Aubad bevölkern, können aufatmen.

Neuer Anlauf für das Schlammprojekt

Ganz abgeblasen ist die Mega-Aktion freilich nicht. Im Herbst, nach Ende der Badesaison, soll der zweite Anlauf starten. Dann wird das deutsche Spezialunternehmen erneut anrücken – hoffentlich mit funktionierender Hydraulik. Bis dahin bleibt das Nährstoffproblem im Wasser zwar bestehen. Doch die AGES hatte zuletzt ohnehin Entwarnung gegeben: Badequalität „ausgezeichnet“. Und so schließt sich der Kreis: Tullns Aubad bleibt, was es seit 1979 ist – ein Naturparadies, das seine kleinen Makel charmant überspielt.

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