NÖ und OÖ

Aufatmen! Pegelstände sinken

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Aber weiterhin Hangrutsch- und Murengefahr in Tirol und Salzburg.

Die Pegelstände in Niederösterreich und Oberösterreich waren am Freitag am sinken. Die Donau wird laut dem Hydrografischem Dienst NÖ erst vermutlich in einer Woche Mittelstand erreichen. In Oberösterreich rechneten Hydrologen damit, das die Warnstufe am Samstag unterschritten wird. Hangrutsch- und Murengefahr gab es weiterhin in Tirol und Salzburg. So drohte im Zillertal nach wie vor ein massiver Felssturz.

Alle Bilder: Hochwasser in Österreich

Hochwasser in Bad Deutsch Altenburg (NÖ).

Hochwasser in Bad Deutsch Altenburg (NÖ).

Hochwasser in Bad Deutsch Altenburg (NÖ).

Aufräumarbeiten in Melk.

Aufräumarbeiten in Melk.

Aufräumarbeiten in Melk.

Aufräumarbeiten in Melk.

Aufräumarbeiten in Aschach.

Aufräumarbeiten in Aschach.

Überschwemmter Acker in Goldwörth.

Aufräumarbeiten in Goldwörth.

Knappe Durchfahrt eines Schweizer Fahrgastschiffes unter einer Eisenbahnbrücke über auf der Hochwasser führenden Donau in Linz.

Überflutungen im Salzkammergut

Sicherungsmaßnahmen an einem Haus in Schärding (OÖ)

Sicherungsmaßnahmen an einem Haus in Schärding (OÖ)

Sicherungsmaßnahmen an einem Haus in Schärding (OÖ)

Straße nach Murenabgang gesperrt.

Straße nach Murenabgang gesperrt.

Straße nach Murenabgang gesperrt.

Überschwemmungen im Bezirk Baunau (OÖ).

Überschwemmungen im Bezirk Baunau (OÖ).

Feuerwehrleute pumpen auf einer Strasse Wasser ab (Braunau, OÖ)

Eine gesperrte Straße im Bezirk Braunau.

Überschwemmungen im Bezirk Baunau (OÖ).

Feuerwehrleute beim auspumpen eines Kellers (Braunau, OÖ)

Feuerwehrleute beim auspumpen eines Kellers (Braunau, OÖ)

Eine überflutete Straße im Bezirk Braunau.



Donau-Pegel fällt

Der Donau-Pegel in Niederösterreich fiel am Freitag um drei bis sieben Zentimeter pro Stunde. Im Osten des Landes geringer, im Westen deutlicher, hieß es auf Anfrage beim Hydrografischen Dienst. Die Klassifikation laute damit auf "absinkend" oder "fallend", sagte ein Hydrologe zur APA. "Stark fallend" wären zwei Meter in 24 Stunden. Bis auf dem Strom wieder Mittelwasser erreicht wird, werde es "vermutlich bis eine Woche" dauern. Abhängig sei das natürlich auch von der Niederschlagstätigkeit in den kommenden Tagen, so der Hydrografische Dienst NÖ.

Warnstufe fällt am Samstag

Die Pegelstände in Oberösterreich waren zuletzt sowohl an der Donau als auch an der Traun und der Enns sinkend. An der Donau rechneten die Hydrologen damit, dass die Warnstufe - sie liegt in Linz und Mauthausen bei fünf Metern - am Samstag unterschritten wird. Der Fluss reagiert vor allem im bayerischen Abschnitt eher träge, sowohl was den Anstieg als auch des Sinken der Wasserstände betrifft. Daher tritt die Entspannung in Oberösterreich ebenfalls nur langsam ein. Der Inn in Schärding hatte am Freitag mit 4,03 Metern hingegen bereits wieder nahezu Normalhöhe.

Weiterhin Murengefahr

Die Meteorologen wollten für Oberösterreich vorerst keine Entwarnung geben. Für Freitag und Samstag wurde zwar sommerliches Schönwetter mit einzelnen Gewittern, die sich höchstens lokal auswirken dürften, prognostiziert. Bereits am Sonntagnachmittag oder -abend wird aber die nächste Front erwartet. Sie kann laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Gewitter mit Hagel und abflussrelevanten Starkregenmengen bringen. Das ist vor allem deshalb problematisch, weil die Böden bereits gesättigt sind und kein Wasser mehr aufnehmen können. Es besteht daher weiterhin Murengefahr. Wetterbesserung ist erst am Dienstag in Sicht.

Neue Gewitter im Anmarsch

In den Salzburger Bergen hat das Hochwasser vom vergangenen Sonntag nicht nur für Überflutungen und Muren gesorgt, sondern auch die Schutzbauwerke der Wildbach- und Lawinenverbauung bis zum Rande mit Geröll und Holz gefüllt. Vor allem im Pinzgau müssen diese nun so rasch wie möglich geleert werden - spätestens am Sonntagabend drohen im Bundesland erneut heftige Gewitter.

 "Wir arbeiten derzeit auf Hochdruck, um die Hotspots auszuräumen", sagte am Freitag Gebhard Neumayr von der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau zur APA. In einzelnen Bauwerken würden teilweise bis zu 30.000 Kubikmeter Schutt liegen. Derzeit gebe es allein im Pinzgau 235 Einsatzstellen, Tendenz steigend. Mit Baggern, Schub-Raupen, Lkw, Hubschraubern und Dutzenden Arbeitern werden derzeit Geröll weggeräumt oder Verklausungen behoben.

Die Zeit drängt, eine Kaltfront von Südwesten dürfte am Sonntag für heftige Gewitter mit Sturm, Hagel und Starkregen sorgen. "Damit sind Muren und auch lokale Überflutungen wahrscheinlich", so Meteorologe Josef Haselhofer von der Wetterdienststelle Salzburg. Die Böden seien oberflächlich zwar wieder trocken, "innen drinnen aber nach wie vor gesättigt, nass und noch nicht verfestigt."

Lage in Tirol beruhigt

Obwohl es noch vereinzelt zu Hangrutschen kommt, hat sich in Tirol die Lage derzeit beruhigt. Allerdings bleiben vereinzelte Einschränkungen, wie auf der Brennerstraße, die seit Mittwoch gesperrt ist, oder auf der Verbindungsstraße im Zillertal von Finkenberg nach Tux, die nur einspurig befahrbar ist, weiter bestehen. "Im Zillertal droht auch nach wie vor ein massiver Felssturz", erklärte Gunther Heissel, Fachbereichsleiter der Landesgeologie am Freitag der APA. Es sind auch noch einzelne Häuser evakuiert.

Evakuierungen

Die Lage wird sich aber in Teilen Tirols wieder zuspitzen, sagte Heissel. Bis Dienstag früh sind 50 Liter Regen pro Quadratmeter vorhergesagt. "In den gefährdeten Gebieten, wie im Bezirk Reutte oder im Norden der Bezirke Schwaz, Kitzbühel und Kufstein, kann es dadurch zu einer Aktivierung schon stattgefundener Hangrutsche oder zu neu ausgelösten Murenabgängen kommen", sagte er. Die Regenmenge ist zwar bedeutend geringer als die der vergangenen Tage, aber die Hänge sind noch nicht abgetrocknet. "Dadurch könnte es noch einmal kritischer werden", sagte er.
 
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