Vorwürfe gegen Vorgesetzte: "Er hat es jedem gesagt, aber keiner hat ihm zugehört."
Knapp zwei Wochen nach dem Tod des Rekruten Toni P. in Horn in Niederösterreich haben zwei Kameraden des jungen Mannes in der Wochenzeitung "Falter" Vorwürfe gegen Vorgesetzte erhoben. Der 19-Jährige habe bei dem Marsch nach kurzer Wegzeit geklagt, dass es ihm schlecht ginge. "Er hat es jedem gesagt, aber keiner hat ihm zugehört", zitiert der "Falter" in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe.
Vorwürfe gegen Vorgesetzte
Er habe blass ausgesehen und ihm sei übel und schwindlig gewesen, berichten die zwei Kameraden, von denen einer bei dem Marsch dabei war. Der 19-Jährige soll die anderen Grundwehrdiener und einen Gefreiten darauf hingewiesen haben, der Gefreite habe ihm aufgetragen, weiterzugehen. Auch ein Kommandant soll von den Beschwerden des Rekruten gewusst haben, berichteten die Kameraden laut "Falter". Außerdem habe ein Kommandant vor dem Marsch gesagt, es bringe nichts, sich während der Übung zu beschweren, wer genug Luft habe, sich zu beschweren, habe genug Luft, zu marschieren.
"Keinerlei Verfehlungen"
Im Verteidigungsministerium werden die Ergebnisse der eingesetzten Untersuchungskommission abgewartet, sagte Sprecher Michael Bauer auf APA-Anfrage am Dienstagabend. Im Erstbericht seien jedenfalls "keinerlei Verfehlungen" der Vorgesetzten festgestellt worden. Laut vorläufigem Obduktionsergebnis war Überhitzung des Körpers die Todesursache. Bei einer Blutuntersuchung des verstorbenen Rekruten wurde außerdem ein akuter Infekt festgestellt.
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