Skrupellos oder ahnungslos?

Flüchtling überrollt – Fahrer unter Verdacht

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Der Lenker jenes Sattelzuges, der auf der A4 einen Marokkaner (19) überfuhr und tötete, ist in Holland.

NÖ, Amsterdam. Über Kennzeichen-Fragmente, die sich die drei überlebenden illegalen Zuwanderer gemerkt haben, konnte der Lastwagen und damit der Fahrer ausgeforscht. Der Bulgare (33) war nach dem Todesdrama bei Schwechat weitergefahren – er konnte nur kurz mit den Ermittlern sprechen und wird auf der Rückfahrt von den Niederlanden von den heimischen Ermittlern intensiver einvernommen. Derzeit ist nämlich nicht sicher, ob und wieviel er mitbekommen hat.

Überlebende: »Er muss uns wahrgenommen haben!“

Wie berichtet, lag Montagvormittag die Leiche des jungen Marokkaners Rabia R. auf der Ostautobahn, drei weitere Nordafrikaner irrten entlang der Fahrbahn Richtung Wien herum. Wie angenommen wird, waren die vier als blinde Passagiere unterhalb des Sattelauflegers nach Österreich gekommen. Nach ihren Aussagen hatten sie schon während der Fahrt mit Klopfgeräuschen auf sich aufmerksam gemacht, dass ihnen die Kraft ausging.

Als der 19-Jährige im Stop-and-Go-Verkehr herunterfiel, hätten sie heftig gestikuliert und geschrieen: „Er muss uns doch wahrgenommen haben!“ Diese Frage gilt es jetzt zu klären – ob das Überrollen mit den schweren Zwillingsreifen ein Unfall, Fahrlässigkeit oder ein eiskaltes Verbrechen war.

(kor)

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