Nachdem ein krimineller junger Tulln zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, schien es in der Stadt an der Donau ruhig, doch jetzt schlägt die neuformierte "Gang von Tulln" unerbittlicher denn je zu. Die Rede ist von Attacken am Hauptplatz. Die Politik ist jetzt gefordert.
"Ein 15-jähriger Rädelsführer hat ein kleines Gefolge um sich geschart, mit dem er andere Jugendliche mit Geldforderungen, Drohungen und körperlichen Übergriffen belästigt." So heißt es in einer Pressemitteilung, die die Stadt Tulln heute morgen versandt hat. Ganz unter dem Motto "Jugendliche sorgen für Verunsicherung im Tullner Schubertpark". Der FPÖ Tulln Stadtrat und Sicherheitssprecher der FPÖ Niederösterreich LAbg. Andreas Bors freilich wird konkreter: "Der Bürgermeister sieht das Problem jetzt endlich, aber gehandelt hat er leider immer noch nicht. Diese Banden, vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund, machen die Innenstadt seit einiger Zeit unsicher. Nur warnen allein reicht nicht. Es braucht sofort Maßnahmen - denn Tulln darf nicht Favoriten werden.“
Polizei: "Wir sind präsent"
Es gebe "kein Jugendbanden-Problem" in Tulln, stellte Johann Baumschlager, Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich, am Freitag fest. Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl wiederum hat am Freitag dazu aufgerufen, "ausschließlich mit der Polizei zu kooperieren". Es seien einige Anzeigen eingelangt, sagte sie. Ermittlungen laufen. Was die von der Stadt am Donnerstag per Aussendung angesprochene Verunsicherung angeht, verwies Fiegl darauf, dass etwa Fußstreifen der Polizei verstärkt worden seien. "Wir sind präsent."
Die "Gang von Tulln"
Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) appelliert an Eltern und Erziehungsberechtigte von Betroffenen, Anzeige zu erstatten: "Damit helfen Sie, diesem Treiben bald ein Ende zu bereiten.“ Bevorzugte Tatorte sind der Bereich rund um Stadtturm und die Bushaltestelle im Schubertpark. Es dauerte einige Zeit, bevor erste eingeschüchterte jugendliche Opfer es wagten, sich an ihre Eltern zu wenden. Mit dem Bekanntwerden der zum Teil sehr brutalen Vorfälle (Schläge und Tritte gegen den Kopf, auch wenn das Opfer bereits am Boden liegt) wandte sich Bürgermeister Eisenschenk in Abstimmung mit der NÖ Bildungsdirektion und der Polizei umgehend mit einem Brief über die Tullner Schulen an Eltern und Erziehungsberechtigte.
Jede Geschichte hat ihre Vorgeschichte
Wieder Rammbock-Einbruch in Uhren- und Schmuckladen
Schon vor einigen Jahren hatte ein junger Tullner im Gebiet rund um den Stadtturm seine kriminelle Karriere gestartet. Er sitzt mittlerweile eine mehrjährige Haftstrafe ab. Längere Zeit war es ruhig, doch jetzt sorgt ein neuer Rädelsführer mit einem kleinen Gefolge für Verunsicherung bei anderen Jugendlichen. Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk und die Polizeiinspektion Tulln ersuchen Eltern und Erziehungsberechtigte, mit ihren Kindern über die Problematik offene Gespräche zu führen und gegebenenfalls umgehend Anzeige zu erstatten. Nochmals: Eisenschenk und die Polizeiinspektion Tulln ersuchen Eltern und Erziehungsberechtigte, mit ihren Kindern über die Problematik offene Gespräche zu führen und gegebenenfalls umgehend Anzeige zu erstatten.
City Patrol ist jetzt verstärkt unterwegs
Zentrale Botschaft des Schreibens: "Sollte Ihr Kind von diesen Übergriffen betroffen sein, machen Sie unbedingt eine Meldung bei der Polizei und eine Anzeige. Damit helfen Sie mit, diesem Treiben bald ein Ende zu bereiten.“ Denn je mehr Anzeigen einlangen, desto mehr kann die Exekutive unternehmen. Einen wichtigen Beitrag leistet neben der Polizei selbst die Tullner City Patrol, die verstärkt an den kritischen Punkten im Stadtgebiet unterwegs ist und auch einen intensiven Austausch mit den Jugendlichen und der Exekutive pflegt. Bors fordert daher unverzüglich eine Verstärkung der städtischen Sicherheitskräfte: "Die City Patrol muss massiv aufgestockt werden, besonders in den genannten Gebieten braucht es sichtbare Präsenz.“ Auch ÖVP-Innenminister Karner nimmt Bors in die Pflicht: "Tulln wächst jedes Jahr, aber die Polizeipersonalstärke bleibt unverändert. Die Polizei ist am Limit. Der Bürgermeister und der Innenminister sind nun gefordert, wir müssen jetzt gegensteuern." Und schließlich verspricht er: "Wir als FPÖ lassen sicher nicht locker.“