Schulterschluss

Grünes Licht für LISA Tulln: Pilotprojekt wird verlängert

Mehr als 55.000 Fahrgäste haben LISA Tulln bereits genutzt. Nun steht fest, dass das Projekt nicht endet, sondern weitergeführt wird. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung sichern die Stadt Tulln und das Land Niederösterreich das beliebte Mobilitätsangebot für die kommenden Jahre.

Herzstück des Projekts ist das "LISA Shuttle", das im Auftrag des Landes Niederösterreich von der NÖVOG betrieben wird. Monatlich nutzen rund 2.500 Fahrgäste das Angebot. Im Jahr 2024 wurden damit etwa 116.000 Kilometer zurückgelegt. Gebucht wird telefonisch oder per App, bestehende Zeitkarten wie das KlimaTicket gelten ohne Aufpreis.

Neben dem Shuttle gehören zwei Carsharing-Autos sowie das Leihfahrrad-System nextbike zur Flotte. Über 600 Fahrten mit den Autos und mehr als 18.000 Rad-Ausleihen im Jahr 2024 zeigen den Bedarf. Das entspricht einem Anstieg um mehr als 70 Prozent im Vergleich zu früheren Jahren.

Ursprünglich war die Pilotphase dieses Mobilitäts-Projektes bis Ende 2025 angedacht. "Das Angebot wird gut angenommen, funktioniert immer besser und bietet unseren Landsleuten einen echten Mehrwert. Daher haben wir uns erfolgreich für eine Fortführung eingesetzt“, so LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ).   

Politik sichert Fortbestand

Die Zukunft des Projekts war lange ungewiss und sorgte für einen politischen Schlagabtausch zwischen den Regierungsparteien. Nun steht fest, dass das Land Niederösterreich 37,5 Prozent der Kosten übernimmt. Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) zeigte sich erleichtert. "Ich freue mich sehr, dass LISA Tulln auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden kann", sagt Eisenschenk. Das Projekt ermögliche vielen Menschen in Tulln eine praktische Alternative zum eigenen Auto und verbessere die Mobilität in der Stadt deutlich.  

Landtagsabgeordneter Florian Krumböck (ÖVP) würdigte die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land: "Es freut mich, dass der Fortbestand durch die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt Tulln und der niederösterreichischen Landesregierung sichergestellt werden konnte.“ Der Beschluss wurde unter der Sitzungsführung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) einstimmig gefasst. 

Auch der Tullner Stadtrat Andreas Bors (FPÖ) ist erfreut. "Danke an unseren Verkehrslandesrat Udo Landbauer, dass er bei den Kosten eingesprungen ist und somit maßgeblichen Anteil an der Erhaltung des erfolgreichen Mobilitätskonzeptes in Tulln hat", so der Landtagsabgeordnete.

Vorbild für andere Regionen

Die Erfahrungen aus Tulln dienen inzwischen als Modell für andere Gemeinden. Flex-ÖV-Angebote in Maria Anzbach, Ebreichsdorf, dem Mostviertel West und dem Bezirk Korneuburg bauen auf dem Konzept auf. Im Sommer 2026 folgt das westliche Weinviertel, wo rund 200.000 Menschen von einem ähnlichen System profitieren sollen. "Es ist notwendig im öffentlichen Verkehr, also mit Bussen, Bahnen, Anrufsammeltaxis und Co., jenes Angebot umzusetzen, das benötigt wird – und nicht an den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen vorbeizufahren", so Landesvize Landbauer.

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