Lärm macht krank – das zeigt sich in Niederösterreich deutlicher denn je: 522.000 Menschen fühlen sich vom dröhnenden Verkehr gestört. Anlässlich des morgigen "Tag gegen Lärm" fordert der VCÖ Maßnahmen.
Verkehrslärm betrifft viele Menschen in Niederösterreich. Laut aktueller Zahlen der Statistik Austria fühlen sich in Niederösterreich 36 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahren vom Verkehrslärm geplagt – das sind rund 522.000 Menschen. Ganze 80 Prozent dieser Beschwerden gehen auf den Kfz-Verkehr zurück. "Zu viel Verkehr und zu hohes Tempo erhöhen für Anrainerinnen und Anrainer die Belastung", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.
Lkws und Motorräder besonders störend
Am stärksten nerven die Niederösterreicher die §"dicken Brummer": 157.000 Menschen leiden unter dem Lärm von Lkws und Bussen. Direkt dahinter folgen Autos, deren Fahrgeräusche 139.100 Personen belasten. Erstaunlich lautstark sind auch Mopeds und Motorräder, die trotz geringer Verkehrsanteile 122.200 Menschen zur Weißglut treiben. Dauerhafter Lärm kann ernsthafte Gesundheitsfolgen haben – von Schlafstörungen bis zu Herzinfarkten, warnt die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Tempo runter
Der VCÖ fordert dringend Tempolimits: Tempo 30 in Städten und Tempo 80 auf Landstraßen könnten die Lärmbelastung spürbar senken. Besonders effektiv sei dies, weil ab etwa 30 km/h nicht mehr der Motor, sondern das Rollgeräusch dominiert – egal ob Benziner oder E-Auto. "Bei Mopeds, Motorrädern und Lkw überwiegt hingegen auch bei höheren Geschwindigkeiten der Motorlärm. "Die Elektrifizierung der Antriebe hilft gerade bei Lkw und Motorrädern bei der Lärmbekämpfung über das Ortsgebiet hinaus", erklärt Jaschinsky. Zusätzlich soll leise Mobilität wie Radfahren gefördert werden.