Der Verdacht der Untreue steht im Raum, die Gemeindeaufsicht stellte grobe Mängel fest - jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft: die Musikschule Waidhofen/Ybbstal kommt nicht zur Ruhe.
In Verbindung mit mutmaßlichen Missständen im Musikschulverband Waidhofen/Ybbstal hat die Staatsanwaltschaft St. Pölten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Verdacht der Untreue richte sich gegen eine unbekannte und eine namentlich bekannte Person, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag auf APA-Anfrage. Die Gemeindeaufsicht hatte in einem Bericht Mängel u. a. in der Kassen- und Buchführung festgestellt und Anzeige erstattet.
Nach dem Tod des Musikschulleiters im Frühjahr hatte der interimistische Nachfolger Unregelmäßigkeiten bemerkt. Selbstanzeige beim Finanzamt wurde erstattet. Einer Prüfung der Gemeindeaufsicht zufolge sollen Honorare ohne die gesetzlichen Abgaben ausbezahlt worden sein. Festgestellt wurden laut dem Bericht u. a. auch Unregelmäßigkeiten beim Verkauf eines Klaviers.
Werner Krammer, Musikschulverbands-Obmann und ÖVP-Bürgermeister von Waidhofen an der Ybbs, versprach nach Bekanntwerden der Causa "lückenlose Aufklärung". Magistratsmitarbeiter sollen bei der Lohnverrechnung und Buchhaltung unterstützen, gemeinsam mit einem externen Berater soll ein internes Kontrollsystem implementiert werden.