Zu wenig Gläubige

Kirche zum Verkauf: Hirschwang verliert sein Gotteshaus

In Hirschwang bei Edlach in Niederösterreich steht ein Gotteshaus leer, in dem früher noch regelmäßig gebetet wurde. Jetzt kommt es auf den Markt. 

In Hirschwang am Fuß der Rax steht ein Gotteshaus leer, in dem früher noch regelmäßig Gottesdienste gefeiert wurden. Jetzt kommt es auf den Markt.  Die Erzdiözese Wien und die Pfarre Edlach wollen sich von der Kirche samt altem Pfarrhof trennen. Der geschätzte Immobilienwert liegt bei 240.000 Euro.

Die Gründe sind deutlich spürbar. Immer weniger Menschen gehen in die Kirche, die Kosten steigen unaufhaltsam. In Edlach leben noch rund 380 Katholiken, im Umkreis von zehn Kilometern stehen fünf weitere Kirchen. Bei den letzten Gottesdiensten kamen im Schnitt nur vier bis sechs Gläubige.

Sanierung wäre zu teuer

Pfarrer Heimo Sitter berichtet von leeren Bänken und einem religiösen Leben, das kaum noch existiert. Auch Diakon Norbert Mang sieht keine Zukunft mehr für das Gebäude. Für die dringend notwendigen Sanierungen wären rund 150.000 Euro fällig. Die Pfarre kann das finanziell nicht mehr stemmen.

Deshalb wurde gemeinsam beschlossen, das Gebäude aufzugeben. Die Kirche bleibt dabei wählerisch. Ein Verkauf soll nur dann stattfinden, wenn der künftige Eigentümer den Grundwerten der katholischen Kirche nicht widerspricht. Am liebsten wäre es der Erzdiözese, wenn eine christliche Gemeinschaft das Haus übernimmt.

Der alte Pfarrhof wurde früher schon für soziale Projekte genutzt, etwa als Kindergarten oder Vereinslokal. Auch eine kulturelle Nutzung wäre denkbar. Nur liturgische Gegenstände und Kunstwerke werden nicht mitverkauft. Da das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, sind auch Umbauten oder ein Abriss möglich. Interessenten müssen ihre Pläne offenlegen und können die Kirche an drei Nachmittagen im August besichtigen.

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